4. Kolorieren: Vom Hintergrund zum Vordergrund (2)

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[1] Kolorieren des Flussufers

■ Grobe Details

 

Ich stelle die Deckkraft des „Runden Pinsels“ auf 60% bis 70% und male die Steine und das Gras an beiden Ufern.

 

Da bei Steinen und Gras klare Formen nur schwer erfasst werden können, ist es etwas schwierig, die richtige Balance zu finden.

Weil sie sich im Vordergrund befinden und vom Licht getroffen werden, sollten sie eigentlich einen gewissen Detaillierungsgrad haben, aber sie dürfen auch nicht auffälliger werden als die Brücke. Ich zeichne deshalb nicht jede einzelne Form, sondern male verstreut einzelne charakteristische Steine und Grasbüschel, um diese Wirkung zu erzeugen.

 

Ich koloriere die vielen Steine in der Nähe des Flusses zunächst mit der Schattenfarbe. Bei den Grasbüscheln achte ich auf den Lichteinfall.

Damit es nicht zu eintönig aussieht, zeichne ich verschiedene Grassorten.

 

Die Steine male ich unterschiedlich groß und achte darauf, dass sie nicht linear angeordnet sind.

 

Da ich das Gras und die Steine später noch weiterbearbeiten werde, reicht es an dieser Stelle aus, wenn überall ein paar Details hinzugefügt wurden und ich eine etwas klarere Vorstellung über das Bild habe.

 

 

 

■ Fertigstellung der Details

 

Nachdem das Flussbett größtenteils fertig ist, füge ich die Details hinzu.

Weil die klare Trennung von Steinen und Grasfläche etwas langweilig wirkt, füge ich für einen natürlicheren Effekt auf dem Gras ein paar vereinzelte Steine hinzu.

 

Indem das Gras, das sich im Grenzbereich zwischen Licht und Schatten befindet, so detailliert gezeichnet wird, dass jedes einzelne Blatt zu erkennen ist, kann mit wenig Arbeitsaufwand ein sehr detailliert wirkendes Gesamtbild erzeugt werden.

Der Trick ist nicht, das Gras nur an der Grenze zu malen, sondern dort das Gras etwas detaillierter zu zeichnen als bei den anderen Gräsern.

 

Wenn die Details größtenteils fertig sind, füge ich auf dem Gras und den Steinen hier und da noch ein paar Highlights hinzu und überprüfe, wie das gesamte Bild dann wirkt.

 

[2] Fertigstellung

■ Fertigstellung der vorderen Grashalme

 

Als Nächstes male ich die Gräser im Vordergrund fertig. Da diese aber keine zentralen Bildelemente sind, male ich sie nur grob.

Für die hellen Teile nehme ich eine blauweiße Farbe, da das Gras nur gestreutes Licht auffängt und nicht direkt vom Sonnenlicht getroffen wird.

 

Damit es insgesamt nicht zu eintönig aussieht, zeichne ich, wie beim Gras am Flussufer, verschiedene zufällig angeordnete Blattformen, mal rund und mal länglich und dünn.

Durch die Heranziehung von Fotos kann ein realistischeres Ergebnis erzielt werden, als wenn alles aus dem Kopf gezeichnet wird.

 

 

 

■ Fertigstellung der Wasseroberfläche

 

Nachdem das Ufer im Großen und Ganzen fertig ist, werde ich als Nächstes die Wasseroberfläche fertigstellen.

Sie ist aber schon fast fertig, ich muss nur noch ein paar Wasserbewegungen und weiße Spritzer an den Steigungen hinzufügen.

 

Passen Sie auf, dass Sie nicht zu viele Details auf der Wasseroberfläche zeichnen, da das Wasser sonst nicht mehr durchsichtig aussieht. Ich empfehle, sich hierbei an den Basisfarben zu orientieren.

Wenn Sie unsicher sind, können Sie dafür auch eine separate Ebene verwenden, sodass Sie die Details ganz leicht wieder löschen können, sollten Sie zu viele gezeichnet haben.

 

[3] Kolorieren der Brücke

Jetzt male ich die Brücke, die ich mir bis zum Ende aufgehoben habe. Als Erstes vervollständige ich die Basisfarben.

 

Ich stelle die Deckkraft des „Runden Pinsels“ auf etwa 30% und male die Mauersteine mit braunen und weißen Farben, um eine größere Farbvielfalt zu kreieren.

Wenn eine Steinfarbe zu stark aus der Umgebung heraussticht, nehme ich die aufgetragene Farbe mit der [Pipette] auf, entferne sie mit der [Rückgängig] Funktion und füge sie dann erneut hinzu. Auf diese Weise können die Farben besser verblendet werden.

Hinweis: In Teil 2 dieser Serie wird diese Methode unter „[4] Kolorieren mit Basisfarben (Fortsetzung)“ genauer erläutert.

 

Als Nächstes male ich die Mauerspalten. Dafür nehme ich den „Runden Pinsel“ mit 50% Deckkraft und male entlang der Skizze, indem ich die Schattenfarbe der Brücke mit der [Pipette] aufnehme.

Damit es nicht zu eintönig wird, male ich bewusst Steine, die leicht hervortreten, und vereinzelt auch ein paar größere Lücken.

 

Für die Details schaue ich mir Fotos an.

Zuerst benutze ich Farben, bei denen ich denke, dass sie fast schon zu blass sind, und füge erst danach dunklere Schatten hinzu, während ich auf die Wirkung im Gesamtbild achte.

Ich persönlich tue nichts lieber als Steinmauern und Backsteine zu zeichnen. Deshalb bin ich hier besonders sorgfältig, vor allem bei den Lücken zwischen den Steinen. Wenn Sie so etwas aber nicht so gerne machen, können Sie auch einfach Texturen einfügen oder Materialien verwenden. Denn am wichtigsten ist schließlich, Spaß beim Zeichnen zu haben.

 

Wenn die Steinspalten fertig sind, füge ich die Highlights hinzu.

Ich füge sie aber nur auf einzelnen Steinen hinzu, damit die Mauer unebener wirkt.

Wo die Highlights jeweils hinzugefügt werden sollen, entscheide ich, während ich das gesamte Bild betrachte.

 

Jetzt ist die Brücke fertig.

 

Im nächsten Teil füge ich den Feinschliff hinzu.

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