So zeichnen Sie Wasser

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[1] Über diese Lektion

Realistisches Wasser zu zeichnen stellt oft eine Herausforderung dar.

In diesem Tutorial zeigt uns die Illustratorin Ui Shigure, wie es geht.

 

[2] Grundlagen

■ Beziehung zwischen Wasser und Licht

 

Zuerst werden wir uns anschauen, welchen Einfluss Licht auf Wasser hat.

Wenn Licht auf ein undurchsichtiges Objekt fällt, entsteht gegenüber von der Lichtquelle ein Schatten. 

 

Bei durchsichtigen Objekten wie Wasser sind die Schatten umgekehrt, d.h. sie entstehen in Richtung der Lichtquelle.

 

Dies ist das wichtigste Merkmal beim Zeichnen von Wasser.

 

Da Wasser durchsichtig ist, spiegeln sich darin die Objekte aus der Umgebung.

 

Durch die Reflexion des Lichts entsteht außerdem ein Highlight in Richtung der Lichtquelle.

 

 

 

■ So bekommen Sie ein realistisches Ergebnis

 

Um realistisch wirkendes Wasser zu erzeugen, sind zwei Punkte zu beachten.

Zum einen müssen Sie die Objekte einzeichnen, die man durch das Wasser sehen kann.

Dadurch wird deutlich, dass das Wasser durchsichtig ist.

Denken Sie auch daran, am Rand der Wasseroberfläche die Spiegelungen dieser Objekte einzuzeichnen.

Da Wasser nicht flach ist, spiegeln sie sich auf der gegenüberliegenden Seite.

 

Der zweite Punkt ist, das Innere des Wassers zu zeichnen.

Verwenden Sie hier dunklere Farben für die Schatten, um ein realistisches Ergebnis zu erhalten.

 

[3] Wie bewegt sich Wasser?

Versuchen wir nun, die Bewegung eines Wassertropfens nachzuahmen!

Wir werden uns anschauen, welche Form Wasser annimmt, wenn es heruntertropft.

(1) Zuerst bewegt es sich von den Seiten zur Mitte, wo es sich langsam sammelt.

 

(2) Nach einiger Zeit entsteht daraus eine pralle Kugelform.

 

(3) Die Schwerkraft zieht diese Kugel nach unten, wodurch sie sich langsam von der Oberfläche entfernt. Dies löst eine wellenförmige Bewegung beim Wasser, das oben zurückbleibt, aus.

Der Fall beschleunigt sich, bis sich der Wassertropfen ganz von der Oberfläche löst und nach unten fällt.

 

(4) Da Wasser eine hohe Oberflächenspannung hat, hält es auch beim Fall relativ gut zusammen und sammelt sich in Tropfen.

Hier können Sie mit der Form der Wassertropfen spielen.

 

(5) Schließlich trifft der fallende Wassertropfen auf den Boden auf, wo er eine röhrenartige Form annimmt, die wie eine Wand aussieht.

 

(6) Die „Wand“ fällt sofort in sich zusammen und ändert ihre Form zu einer sogenannten „Milchkrone“.

 

(7) Auch die Milchkrone fällt sofort wieder in sich zusammen.

 

(8) Daraufhin sammelt sich das Wasser in der Mitte und prallt nach oben zurück.

 

(9) Dieser Vorgang wiederholt sich ein- bis zweimal, bis das Wasser auf dem Boden zur Ruhe kommt.

 

Wenn Sie verstanden haben, wie sich Wasser bewegt, können Sie es in vielen verschiedenen Formen, wie beispielsweise als Regen, Pfützen, Schweißtropfen oder in Wassergläsern, realistisch darstellen.

 

[4] So zeichnen Sie Wasseransammlungen

Schauen wir uns nun an, wie man Ansammlungen von Wasser zeichnet.

Wasser ist eine Substanz, die stark von der Schwerkraft beeinflusst wird. Es nimmt daher komplexere Formen an, je stärker die Schwerkraft wirkt.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf werden wir uns nun drei Arten von Wasserbewegungen näher anschauen.

 

 

 

■ Nach oben spritzendes Wasser

 

Anfangs schießt das Wasser mit großer Kraft nach oben, aber es zerstreut sich relativ schnell und fällt dann durch die Schwerkraft nach unten.

Zeichnen Sie das Wasser beim Fall nach unten in einer Kurve, damit es realistisch aussieht.

 

 

 

■ Seitwärts spritzendes Wasser

 

Auch hier spritzt das Wasser anfangs kraftvoll in dieselbe Richtung und zerstreut sich dann schnell.

Danach fällt es in zufälligen Ansammlungen in einem großen Bogen auf den Boden.

Fügen Sie für ein realistisches Ergebnis auch vereinzelte kleine Wasserspritzer hinzu.

 

 

 

■ Nach unten fließendes Wasser

 

Wenn Wasser nach unten fällt, wie aus einem Wasserhahn, geschieht dies in einer geraden Linie, da die Schwerkraft hier die einzig wirkende Kraft ist.

Ein nach oben gerichteter Wasserhahn erzeugt hingegen einen leichten Bogen, wenn das Wasser fällt.

Ergänzen Sie beim Zeichnen Wellen, um die Wasserbewegungen darzustellen.

 

Jetzt wissen Sie, wie man Wasser zeichnet!

Wegen seiner Durchsichtigkeit und Beweglichkeit ist es sehr schwierig, Wasser zu zeichnen. Aber wenn Sie es beherrschen, können Sie Ihre künstlerischen Möglichkeiten erweitern und noch bessere Bilder erstellen!

Versuchen Sie auch, Wasserbewegungen in der Natur zu beobachten und davon Fotos zu machen, die Sie als Zeichenhilfe nutzen können.

Probieren Sie es aus!

 

Auf der japanischen Webseite „Palmie“ können Sie über 200 Zeichen-Tutorials kostenlos anschauen. Schauen Sie doch mal rein!

 

・ Künstlerprofil: Ui Shigure

Ich heiße Ui Shigure. Ich zeichne hauptsächlich Schülerinnen und junge Mädchen. Es gibt viele Dinge, die ich selbst noch lernen muss, aber ich hoffe, dass Ihnen dieses Tutorial ein bisschen weiterhilft.

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