Megu's Emote-Workflow, deutsches Video
Hi! Ich bin Megumi, und seit ich streame werde ich häufig nach Tipps für Emotes gefragt - da dachte ich, mache ich doch mal ein Tutorial draus! Das ganze gibt es auch als Videotutorial mit ein bisschen mehr bla bla.
Neues Dokument
Erstelle ein neues Dokument in A4 mit der Auflösung 300 dpi. Ich persönlich mag grau als Papierfarbe lieber als weiß, weil sich darauf Farben besser einschätzen lassen.
Kästchen gefällig?
Ziehe mit dem Formen-Tool Rechteck ein Quadrat auf eine leere Ebene. Wenn du Shift gedrückt hälst, bleiben die Seitenverhältnisse gleich.
Um das Quadrat zu kopieren gibt es zwei Wege:
1: Wählt mit dem Auswahltool das Quadrat aus und nutzt das "kopieren und einsetzen" im Auswahlmenü. Dann wählt ihr das "Move Layer" (Ebene bewegen)-Tool aus, haltet Shift gedrückt und versetzt das neue Quadrat nach rechts. Durch das Halten der Shift-Taste bleibt es in einer Ausrichtung mit der Originalposition.
2. Achtet darauf, dass ihr die zu kopierende Ebene ausgewählt habt, und wählt dann das "Move Layer"-Tool aus. Wenn ihr jetzt auf die Ebene klickt und zieht, erstellt CSP ein Duplikat der gesamten Ebene. Sobald ihr die Kopie "in der Hand habt", könnt ihr Alt wieder loslassen, und mit Shift die Orientierung wieder einschalten. Macht euch auf diese Weise sechs Quadrate und kombiniert die Ebenen mit "Combine with layer below" im Ebenenfenster gleich über der Liste eurer Ebenen.
Um euch Ärger zu ersparen, sperrt die Ebene mit dem kleinen Vorhängeschloss. So könnt ihr weder ausversehen auf ihr malen noch sie in irgend einer anderen Weise beeinflussen, das braucht ihr nämlich nicht mehr zu tun.
Skizzen
Legt eine neue Ebene an und nennt sie "Skizzen" oder ähnlich. Für Skizzen nehme ich den "Light Pencil", eins der Standard-Pinsel von CSP. Ich zeichne außerdem gern in schwarz an dieser Stelle, damit ich mich besser auf die Silhouette konzentrieren kann.
Wenn es noch keine Vorlage gibt, skizziert euren Charakter im ersten Feld, damit ihr euch später daran orientieren könnt. Je genauer ihr das tut, desto mehr Halt habt ihr für die Emojis, die ihr darauf aufbaut. An dieser Stelle ein paar Tipps zum Design:
1. Betrachtet die Figur als das, was es ist - ein Kommunikationsinstrument. Was ihr damit vermitteln wollt sind Gefühle! Darum gebt der Figur das, was es für seinen Ausdruck braucht, und lasst WEG, was es dafür NICHT braucht. Unnötige Elemente machen das Emote in kleinen Auflösungen nur schwer zu erkennen.
2. Je kleiner das Emoji nachher wird, desto klarer muss der Ausdruck sein. Dafür ist natürlich der Gesichtsausdruck wichtig, manchmal auch Extremitäten wie Hände, aber auch die Silhouette. Eckig und gezackt vermittelt Anspannung, runde Formen Wärme oder Gemütlichkeit. Charaktere mit Tierohren erzählen auch sehr viel über die Ohrenform!
3. Scheut euch nicht davor, zugunsten des Ausdrucks von klassischen Proportionen wegzugehen. Man muss manchmal übertreiben, um gut rüberzubringen, was ankommen soll.
Wenn ihr mit der Skizze fertig seid, gebt der Ebene eine Ebenenfarbe, setzt die Ebene dann in den Modus "Multiplizieren" und dreht die Deckkraft auf ca 30%. So habt ihr die Skizze schön im Hintergrund, sie setzt sich farblich ab, so dass ihr es nicht anderen verwechselt, und durch das multiplizieren bleibt es auf jeder Papierfarbe gut sichtbar.
Reinzeichnen und Kolorieren
Zum Reinzeichnen gibt es viele Techniken, über die ich gern noch mal wann anders eingehe. Hier nehme ich ganz einfach wieder meinen "Light Pencil" in 100% schwarz und Härtegrad 5, weil ich die leicht weichen Kanten von diesem Brush sehr gern mag. Fügt eine neue Ebene über der Skizzenebene hinzu, und nennt sie z.B. "Lines".
Ich nehme es mit den Linien nicht so furchbar genau, weil man es am Ende sowieso nicht besonders gut sehen wird. Achtet aber darauf, nicht zu nah ranzugehen, denn dann tendiert man immer dazu, die Linien dünner zu machen! Behaltet den Überblick über das Gesamtbild. Lines trennen Flächen voneinander und damit auch die Formen, die nachher den Ausdruck ausmachen. Alternativ bzw. parallel dazu arbeitet man auch mit genug Kontrasten zwischen den Farbflächen. Wenn ihr mit der Reinzeichnung fertig seid, blendet die Skizzenebene aus und legt eine weitere Ebene unter "Lines" an und nennt sie "Colour".
Zum Colorieren gibt es wieder mehrere Möglichkeiten. Wichtig ist erstmal, dass aber alle Flächen voll decken, deshalb nehme ich hier einen Marker aus dem gleichen Pinseltab wie die Zeichenfedern.
Alternativ könnt ihr geschlossene Flächen mit dem Füllen-Tool füllen. Dafür müssen die Linien nicht auf der selben Ebene sein! Cool wa? Wählt dafür den "refer other layers"-Eimer. Eventuell müsst ihr noch einstellen, dass die Füllfläche um ein paar pixel erweitert wird, damit ihr keinen leerstehenden Rand habt.
Um noch ein paar Schattierungen hinzuzufügen, ohne es zu kompliziert zu machen, könnt ihr mit einem Klick die transparenten Pixel sperren. Jetzt könnt ihr nicht mehr über die Rändern malen. Wählt einen Pinsel eurer Wahl aus, vielleicht auch einen Airbrush? Und dekoriert die Farbebene, bis ihr zufrieden seid. Ich halte es mal ganz simpel und setze nur einen farbigen Schatten und ein bisschen Highlight.
In gebrauchsfertige Form bringen
Ab hier wird es mehr oder weniger spezifisch für Emotes, wie sie auf Twitch gebraucht werden. Je nach Plattform variiert die benötigte oder erlaubte Größe des Emotes, und teilweise auch das Format. Informiert euch darüber, was ihr braucht, und legt dann ein neues Dokument nach diesen Vorgaben an. Bei Twitch sind die vorgaben 112x112, 56x56 und 28x28 Pixel. Ich mache also eine Datei im Format 112 x 112 Pixel.
Um aus dem vorherigen Dokument alles zu übernehmen, kannst du auch wieder zwei Wege gehen - der erste wäre, dass du die Lines- Ebene mit der Colour-Ebene direkt kombinierst und das Emote wie es ist rauskopierst. Das ist natürlich etwas "destruktiver", weil die Ebenen dann zusammengeklatscht sind und Änderungen nicht mehr so einfach möglich sind. Alternativ kannst du die Emote-Fläche mit einem Auswahltool auswählen, und dann im Ebenen-Fenster beide Ebenen auswählen. Wenn du jetzt kopiert, werden die Inhalte beider Ebenen kopiert und auch als zwei Ebenen ins neue Dokument eingefügt.
Jetzt musst du das Emote nur noch der Größe anpassen. Wenn die Ebenen getrennt sind, achte darauf, beide auszuwählen, damit du beides zeitgleich verkleinerst. Mit einem Klick aufs Auge vor dem "Papier"-Layer machst du den Hintergrund unsichtbar. Speichere das Ergebnis als .png, um die Transparenz zu erhalten. Fertig!
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