Vielseitig & leistungsstark: Concept Art mit CLIP STUDIO PAINT
Bild: Forschungsfahrzeug Concept Art
Künstler Prentis Rollins erklärt, wie er mit CLIP STUDIO PAINT Concept Art erstellt.
Wie lange üben Sie schon diesen Beruf aus?
Ich bin seit 1993 professioneller Comiczeichner.
Was sind Ihre größten Erfolge?
Mein Graphic Novel „The Furnace“ wurde 2018 im Tor Books Verlag veröffentlicht, und 2016 erschien mein Buch „How to Draw Sci-Fi Utopias and Dystopias“ im Verlag The Monacelli Press – auf beide bin ich ziemlich stolz!
Ich habe an vielen Bestsellerwerken von DC Comics als Inker mitgewirkt (z. B. „Green Lantern: Rebirth“ und „DC One Million“).
Für welche Art von Projekten erstellen Sie Concept Art?
Momentan sind es hauptsächlich Graphic Novels – gerade arbeite ich an zwei: Zum einen am Nachfolger von „The Furnace“, den ich selbst schreibe und zeichne, und zum anderen am 3. Band der „Jekyll Island Chronicles“ für IDW/Top Shelf (hierfür erstelle ich nur die Linienzeichnungen).
Wie kamen Sie zu CLIP STUDIO PAINT?
Das erste Mal war, um eine Graphic Novel zu kolorieren, das ein Freund von mir komplett in CLIP STUDIO PAINT gezeichnet hatte (das war Anfang 2016, als es hier noch Manga Studio hieß). Es war eine einfache und sanfte Einführung in CLIP STUDIO PAINT, weil die Zeichnungen alle schon fertig waren und ich nur die Farben hinzufügen musste.
Verwenden Sie zur Erstellung von Concept Art nur CLIP STUDIO PAINT?
Ja! Dinge wie Charakterdesign und Umgebungsdesign mache ich wirklich nur mit CLIP STUDIO PAINT. Den 3. Band der „Jekyll Island Chronicles“ erstelle ich komplett in CLIP STUDIO PAINT.
Bei meinen eigenen Graphic Novels (die ich selbst geschrieben habe) mache ich die ersten Seitenentwürfe (die Bleistiftzeichnungen) in CLIP STUDIO PAINT, und erstelle dann die Schriftzüge und finalen Tuschezeichnungen auf Papier mit einem Leuchttisch, herkömmlichen Stiften und Tinte.
Farben, Nachbearbeitungen, Korrekturen und Anpassungen mache ich dann wieder in CLIP STUDIO PAINT.
Warum haben Sie sich für eine Kombination aus digitalen und traditionellen Produktionsschritten entschieden?
Ich verwende CLIP STUDIO PAINT für Concept Art, Designs und Bleistiftzeichnungen, weil es damit unglaublich schnell und einfach geht.
Die finalen Zeichnungen erstelle ich nur deshalb auf Papier, weil ich am Ende keine digitalen Dateien haben will, sondern echte Seiten.
Concept Art für Graphic Novel mit CLIP STUDIO PAINT
Wie ist Ihr Workflow?
Ich habe drei Kinder und mein Atelier ist mein Zuhause, also arbeite ich in 10 Minuten-Schritten.
Aber mal im Ernst: Wenn ich an einer meiner eigenen Graphic Novels arbeite, ist der erste Schritt das Skript, das ich in Word schreibe und dann viele Male umschreibe.
Dann folgen mehrere Runden Concept Art (Charakter- und Umgebungsdesigns) in CLIP STUDIO PAINT mit einfachen Standard-Tools wie Bleistift, Pen, Lineale und Radierer.
Dann kommen die Skizzen der Miniaturbilder für die einzelnen Seiten (meistens auf richtigem Papier, weil ich meine Miniaturbilder schon immer auf diese Weise gemacht habe und manche Gewohnheiten sind einfach schwer abzulegen).
Danach die Bleistiftzeichnungen und Entwürfe für die Seiten, alles mit CLIP STUDIO PAINT.
Dann drucke ich die Bleistiftzeichnungen in der Größe 10 x 15 Zoll aus, klebe sie auf die Rückseite von Archiv-Bristol-Karton und erstelle die finalen Tuschezeichnungen mit meinem Leuchttisch.
Diese scanne ich dann wieder auf meinem Computer ein und koloriere und verbessere sie in CLIP STUDIO PAINT.
Was sind Ihre Lieblingsfunktionen in CLIP STUDIO PAINT?
Ich liebe die Lineal- und Auswahl-Tools, ich kann gar nicht ohne sie!
Ich liebe auch das Pen-Tool, weil es wunderschöne Tuschlinien kreiert.
Die vielseitigen Airbrush-Einstellungen sind ebenfalls großartig – die „Spritzer“ Einstellung erzeugt fantastische Spritzeffekte!
Welche CLIP STUDIO PAINT Funktionen machen Ihre Konzeptkunst so einzigartig?
Ich glaube, hauptsächlich sind es die Tools zum Tuschen (Pen-Tool, Airbrush-Tools).
Für DC Comics habe ich 18 Jahre lang Tuschezeichnungen auf die altmodische Weise erstellt und es ist schön, dass ich jetzt ähnliche Ergebnisse erzielen kann, ohne den ständigen Kampf mit teuren Pinseln, Stiften und verschütteter Tinte.
Dennoch wird digitales Tuschen und Zeichnen für mich niemals das echte Tuschen und Zeichnen ersetzen – es ist ein Tool-Set, das zusätzlich zur Verfügung steht!
Konnten Sie durch die Verwendung von CLIP STUDIO PAINT eine Verbesserung in Ihrer Produktivität feststellen?
Ja und nein. Vieles geht mit CLIP STUDIO PAINT oder anderen digitalen Tools schneller und einfacher.
Und es ist toll, die Dateien sofort mit Kunden teilen zu können, anstatt sich auf Faxgeräte oder FedEx verlassen zu müssen.
Das Problem ist aber natürlich, dass man beim digitalen Zeichnen (oder jeder anderen digitalen Kunstform) das Bild beliebig vergrößern kann, was dazu führt, dass man sich ewig mit Details und Nachbesserungen aufhängt, die einem bei beschränkten Formaten wie Papier oder Leinwänden nie auffallen würden.
(In ein Stück Bristol-Karton kann man nicht einzoomen. Man fügt so viele Details hinzu, wie es mit seinen Händen und Augen eben möglich ist, und dann macht man weiter!)
Concept Art für Graphic Novel mit CLIP STUDIO PAINT
Würden Sie anderen Künstlern in dieser Branche CLIP STUDIO PAINT empfehlen?
Absolut. Immer mehr Comiczeichner arbeiten digital, aber viele benutzen (glaube ich) immer noch hauptsächlich Photoshop.
Die Verwendung von CLIP STUDIO PAINT kann (auch wieder nur meiner Meinung nach) am Anfang etwas kompliziert sein, aber dafür ist es unglaublich vielseitig und leistungsstark. Und wenn man den Dreh einmal raus hat, macht es einfach nur Spaß!
Verwenden Sie für die Produktion auch andere Tools wie Photoshop oder InDesign? Welche Synergieeffekte haben Sie dadurch, dass Sie CLIP STUDIO PAINT zusammen mit anderen Tools in Ihren Workflow integrieren?
Photoshop benutze ich ein bisschen. Es ist toll, dass in CLIP STUDIO PAINT Dateien im Photoshop-Format gespeichert werden können – viele Kunden wollen es so. Aber für meine eigenen digitalen Bedürfnisse ist CLIP STUDIO PAINT immer meine allererste Wahl!
Concept Art für Graphic Novel mit CLIP STUDIO PAINT
„The Furnace“ (Werbekunst)
Über Prentis Rollins
Ich fing an, Comics zu zeichnen, als ich 11 Jahre alt war. Nach einem Umweg über ein Grund- und Aufbaustudium in Philosophie wurde ich 1993 professioneller Comiczeichner.
Ich habe 18 Jahre lang für DC und Marvel Comics gearbeitet, gelegentlich als Vorzeichner, aber hauptsächlich als Inker. Von 1999 bis 2000 war ich eineinhalb Jahre für Disney Television Animation in New York als Storyboarder und Designer tätig.
In den letzten Jahren habe ich mich auf meine eigenen Bücher und Graphic Novels konzentriert: „The Furnace“ (Graphic Novel, Tor Books, 2018), „How to Draw Sci-Fi Utopias and Dystopias“ (The Monacelli Press, 2016) und „The Making of a Graphic Novel“ (Watson-Guptill Publications, 2005).
Im Moment arbeite ich sehr hart an Band 3 der „Jekyll Island Chronicles“ für IDW/Top Shelf, der 2020 erscheinen soll.
Mein Equipment:
CLIP STUDIO PAINT mit meinem Cintiq Tablet und Mac, traditionelle Comics-Tools wie 2-lagiger Bristol-Karton, schwarze Tusche, Rapidograph Tuschestifte, Hunt 102 Crowquill Feder zum Tuschen, viele verschiedene Lineale, Vorlagen und Radiergummis.
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