Auto-Colorize mit AI-Technologie in Clip Studio Paint

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Omme

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Einleitung

Heute zeige ich Euch wie ihr mit KI-Technologie in Clip Studio Paint Eure Skizzen und Lineart automatisch colorn lassen könnt, etwa als Basis für ein Painting, das ihr noch weiter aufbauen wollt oder Color-Sketch, um ein paar Farbharmonien durchzuspielen.

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Voraussetzungen

Eure Clip Studio Paint Version sollte mindestens auf dem Stand 1.8.4 laufen und eine Internetanbindung muss vorhanden sein, denn die von der KI benötigten Daten werden auf einem Server hochgeladen, wo sie von dieser interpretiert werden.

Vorbereitung

Voraussetzung für das automatische Kolorieren ist es die Kontur Eures Motivs zu definieren.

Dabei kann es hilfreich für die Ki sein, diese weitestgehend zu schließen, kleinere Lücken werden jedoch erkannt und geschlossen - Auch innerhalb der Kontur solltet ihr nicht zu unsauber arbeiten.

 

Theoretisch kann man jetzt bereits die gesamte Zeichnung automatisch kolorieren lassen.

Dafür legen wir den Lineart Layer als Referenzebene fest, indem wir die Ebene im Ebenenmenu auswählen und dann ebenfalls im Ebenenmenu auf „Set as Reference Layer“ klicken

 

Alternativ könnt ihr das auch im Hauptmenu unter dem Reiter „Layer“ -> „Layer Settings“ > „Set as Reference Layer“ vornehmen.

Auto-Colorize Optionen

Unter „Edit“ > „Colorize all“ einige Basis-Farben innerhalb des Lineworks generieren, die als flesh tones ganz gut funktionieren könnten.

Viel interessanter ist es jedoch, wenn man einen „hint layer“ anlegt. Damit ist eine Ebene gemeint, die der KI Informationen darüber geben soll, wie sie die Komposition füllen kann.

 

Dazu legen wir zunächst eine Raster-Ebene an und setzen grob ein paar Farben an den vorgesehenen stellen ein. Ich versuche hier mit den hellen bis mittleren Tonwerten der Farben zu arbeiten, da ich die dunkleren erst im nächsten Schritt hinzufügen möchte.

 

Jetzt wähle ich unter „Edit“, „Colorize“, „Use hint image and colorize aus“ und nach einer kurzen Berechnungszeit haben wir ein ganz passables Ergebnis.

Die Farben bluten oft durch die Kontur durch, sodass Farbflächen an den Kanten etwas weichgezeichnet werden.

Wenn ihr Anstoß daran nehmt, dass die weichgezeichnete Kante einer Farbfläche die Kontur der Zeichnung überragt, so könnt ihr das schnell fixen, indem Ihr die automatische Auswahl benutzt und dann auf dem hint layer diese Stellen auswählt.

Einmal die Entfernen-Taste drücken und die Außenkante ist sauber!

Und sollte das Tool nicht alles erkennen, so bleibt immer noch das manuelle agieren über das Select Tool.

 

Der Grad der weichgezeichneten Kante kann ebenfalls beeinflusst werden, indem man unter edit > colorize > use more advanced settings auswählt, wodurch sich die fast schon frech anmutende Colorize box öffnet.

Bei ausgewählter „Analyze colors and colorize“ Funktion, könnt ihr dann vorlieb mit der sogenannten Tone Curve nehmen, die Euch den Output einer Farbe regulieren lässt.

 

 

Außerdem kann hier die Weichzeichnungsstärke kalibriert werden, welche den Bereich der weichgezeichneten Fläche festgelegt. Auch gibt es den Parameter Weichzeichnungsgenauigkeit, der festlegt. wird wie sanft die Übergänge gestaltet sind.

Verwendungsmöglichkeiten

Wie könnte man diese Funktion nun nutzvoll einsetzen?

 

Zum einen bekommt man hier blitzschnell eine Basecolor für sein Gemälde und kann darauf aufbauen.

Testweise arbeite ich das jetzige Beispiel weiter aus, füge Form- und Schlagschatten hinzu, rendere Details sowie harte und weiche Kanten.

Und so sieht das Ergebnis aus :)

Man könnte super kleinere Color-Sketches und Farb-Harmonien testen, bevor man viel Zeit in eine Komposition steckt

Auch im Anwendungsbereich Color-Scripting für animierte Filme oder Comics wäre das ein tolles Tool.

Ich hoffe das war hilfreich - Viel Spaß beim Ausprobieren! :)

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