So zeichnen Sie Comics: Charakterdesign

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ClipStudioOfficial

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Der Mittelpunkt jeder Arbeit bzw. Geschichte ist die Figur. Durch die Handlungen von faszinierenden Figuren wird ein Comic erst interessant. In dieser Lektion erklären wir, wie Sie eine Figur entwickeln können, die so lebendig wirken wie ein echter Mensch.

Hinweis: Am Ende dieses Artikels finden Sie ein Video-Tutorial (mit englischen Untertiteln) mit einer Zusammenfassung dieser Lektion.

 

Über diese Lektion

In dieser Lektion wird anhand des Comics „Nekotaro“ der Illustratorin Kei Natsumi, der auf dem japanischen Volksmärchen „Momotaro“ basiert, erklärt, wie man eine Figur entwirft.

Schauen Sie sich auch das Video-Tutorial am Endes dieses Artikels an!

Das Märchen „Momotaro“ handelt von der Reise der Hauptfigur „Momotaro“, der die bösen Ungeheuer bekämpft, von denen die Menschen bedroht werden.

Stellen Sie sich bei diesem Thema die Fragen „Worin liegt der Charme dieser Figur? Warum will er die Ungeheuer bekämpfen?“, und überlegen Sie sich auf diese Weise, wie Ihre Figur sein soll.

 

Mit Skizzen eine Figur entwerfen

Die Figur lebt nicht nur in diesem einen Comic.

Sie wurde geboren und wächst über die Zeit heran. Der Comic zeigt nur einen einzelnen Lebensabschnitt von diesem ganzen Prozess.

 

Um mit einer Figur mitfühlen zu können, braucht sie eine eindeutige Persönlichkeit mit individuellen Charakterzügen.

 

Da es sich um eine Comic-Figur handelt, ist es wichtig, dass man sich das Figurkonzept auch in Bildern vorstellt.

Beginnen Sie also damit, ganz viele grobe Skizzen zu zeichnen.

 

Anhand dieses Figur-Schaubilds von Kei Natsumi werden wir nun erklären, wie Sie mithilfe von Skizzen eine Figur entwickeln können.

Im Folgenden werden die einzelnen Punkte erläutert, die bei der Gestaltung einer Figur zu beachten sind.

 

Wie der Charakter zur Geltung kommt

Die Figur „Nekotaro“ basiert auf der Idee, die Märchenfigur „Momotaro“ als Kater darzustellen.

Überlegen Sie sich also beim Zeichnen, wie Ihre Figur zu einem „Nekotaro“ wird.

 

 

 

■ Notizen machen

 

Machen Sie sich Notizen, wenn Sie den Charakter erstellen, z. B. „Gesichtsausdruck geben“ oder „Keine Arme und Beine zeichnen, damit es rundlicher aussieht“.

 

 

 

■ Verschiedene Posen und Gesichter zeichnen

 

Probieren Sie verschiedene Gesichter und Posen aus, sodass „Nekotaro“ niedlich wirkt.

 

Nur durch die Betrachtung des Figur-Schaubilds soll der Wunsch aufkommen, den Comic „Nekotaro“ lesen zu wollen.

 

Achten Sie auf die Körper- und Gesichtsproportionen und erstellen Sie viele Skizzen, um den Charakter der Figur deutlich zu machen.

 

Texte zur noch detaillierteren Charakterbeschreibung

■ Merkmale zur Betonung der Niedlichkeit

 

„Munchkin-Kater, der vom Großvater gefunden wird, als er sich in einem Maschinenraum aufgewärmt hat“

„1 Jahr alt, männlich“

„Jugendliche Lebendigkeit“

„Wenn's drauf ankommt flink, aber normalerweise ruhig und plüschig. Steht oft auf zwei Beinen.“ Schreiben Sie solche Beschreibungen auf, damit die Niedlichkeit von „Nekotaro“ greifbarer wird.

 

 

 

■ Einen unerwarteten Aspekt einbringen

 

„Ziemliches Schlitzohr“

Wenn er sich mit anderen Katzengruppen trifft, versucht er vielleicht mit ihnen zu wetteifern.

Versucht auf clevere Weise anderen Katzen zu beweisen, dass er süßer ist als sie.

 

Andere Figuren zeichnen

■ Katzen-Freunde

 

Außer Nekotaro tauchen auch noch die drei Katzen „Sam“, „Schrödinger“ und „Shirara“ auf.

Sie sind das Gegenstück zu dem Hund, dem Affen und dem Fasan aus dem Märchen „Momotaro“.

Um die verschiedenen Persönlichkeiten bildlich zu machen, hat jede Katze eine andere Rasse.

 

<Sam>

Exotische Kurzhaarkatze: hässlich

 

<Schrödinger>

Streunerkatzen-Mischling: gutaussehend und schlau

 

<Shirara>

Weiße Katze: anmutige, weibliche Katze mit verschiedenfarbigen Augen

 

Wenn in Ihrem Comic mehrere Figuren auftreten, ist es wichtig, dass Sie den Figuren, die zusammengehören, jeweils unterschiedliche Persönlichkeiten geben.

 

Wie konnte die Freundesgruppe entstehen?

Nekotaro versucht die drei Katzen zu überreden, ihn auf seiner Reise zu begleiten, indem er sein Katzenfutter mit ihnen teilt.

Aber nur das Verschenken seines Futters würde nicht ausreichen, um die drei zu ködern.

 

Also lockt er sie weiter mit Erzählungen, dass sie vielleicht so berühmt werden würden, dass sie in einer Katzenfutterwerbung erscheinen, sodass sie dieses köstliche Katzenfutter jeden Tag essen können.

 

Der Trick ist also, dass Sie sich fragen „Was würde der schlitzohrige Nekotaro tun?“.

 

Natsumi hat auch die menschlichen Versionen von Nekotaro und seinen Freunden gezeichnet.

Es ist ein kleines Extra für die Leser, die diese niedlichen, gutaussehenden Figuren auch in menschlicher Form sehen wollen.

 

 

 

■ Mob

 

Da Nekotaro und seine Freunde schon sehr detaillierte Konzepte haben, wurde beim Mob primär auf Eindeutigkeit geachtet.

Büroangestellte mit müden Gesichtern, denen Hörner gewachsen sind, sollen das Gegenstück zu den Ungeheuern aus „Momotaro“ sein.

 

Weil der Großvater und die Großmutter den Nekotaro aus dem Maschinenraum gerettet haben, haben sie freundliche Gesichtszüge.

 

Erstellen Sie, so weit möglich, für jede Figur, die in Ihrem Comic auftaucht, ein solches Figur-Schaubild.

 

Erstellung eines Model-Sheets

Erstellen Sie solche Model-Sheets, indem Sie die Linien Ihrer Figuren tuschen, genau wie bei einem Manga-Manuskript.

 

Auf diese Weise kann man sich die fertigen Figuren noch besser vorstellen.

 

Bei solchen Model-Sheets sollten natürlich auch die Proportionen stimmen, aber am wichtigsten ist es, dass die individuellen Merkmale der Figuren dargestellt werden.

Wenn Sie nicht so gut im Zeichnen sind, hilft es, sich zu überlegen, auf welche Art die Figur dastehen würde.

Dadurch werden Sie Ihre Figur auf ganz natürliche Weise richtig darstellen können.

 

<Sam>

 

<Shirara>

 

<Schrödinger>

 

Heutzutage gibt es zwar immer mehr farbige Manga,

aber der Reiz der Schwarzweiß-Manga liegt darin, jedes einzelne Teil, also die Texturen, die Haare, die Haut und die Kleidung, nur mit Schwarz und Weiß darzustellen.

 

Zeichnen Sie solche getuschten Model-Sheets, bevor Sie mit der Erstellung Ihres Manuskripts beginnen, damit die Figuren in Ihrer Geschichte noch lebendiger werden!

 

Versuchen Sie mit dem, was Sie aus diesem Tutorial gelernt haben, auch ein Figuren-Schaubild zu zeichnen!

Hinweis: Klicken Sie im Video auf das Zahnrad-Symbol unten rechts, um die Untertitel auf Englisch zu stellen.

 

Dieses Tutorial wurde Ihnen speziell von der Online-Zeichenschule MANABI JOURNEY zur Verfügung gestellt, aus dem Grundkurs zum Zeichnen von Manga.

Melden Sie sich für den kostenlosen Kurs an, um den Comic „Nekotaro“, der in dieser Lektion verwendet wird, im PDF-Format zu lesen.

 

MANABI JOURNEY ist eine Online-Schule, in der sich wissbegierige Menschen aus der ganzen Welt zusammenfinden.

Hinweis: Die Kurse werden derzeit nur auf Japanisch und Englisch angeboten.

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