Bewegte Illustration: Charaktere zum Leben erwecken

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ClipStudioOfficial

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CLIP STUDIO PAINT Ver.2.2.0

 

Lassen Sie uns eine einzelne Illustration in eine sich bewegende verwandeln, die online Aufmerksamkeit erregt.

Sie können Ihr Werk lebendiger gestalten, indem Sie Teile der Illustration in Bewegung bringen, z. B. Mund, Haare, Hände oder Hintergrund.

 

In diesem Tutorial dreht sich alles um grundlegende Techniken der Animation von Charakteren und ist daher besonders für Beginner geeignet.

 

Weitere Informationen zum Animieren von Bewegungen finden Sie im folgenden TIPS-Artikel.

 

Verschieben Sie einen Teil der Abbildung, um eine einfache Animation zu erstellen.

 

Hier lernen Sie, wie Sie Augen schließen lassen können, wobei Augen und Augenbrauen bewegt werden.

 

[1] Augenschließen

1. Unterteilung in animierte und nicht animierte Bereiche

Schneiden Sie die Bereiche aus der Abbildung aus, die Sie bewegen möchten, und verschieben Sie sie getrennt von den Bereichen, die sich nicht bewegen, in den Animationsordner.

 

Bevor Sie beginnen, erstellen Sie eine Kopie der ursprünglichen Illustration und bewahren Sie diese auf.

Duplizieren Sie die Datei, indem Sie im [Datei] Menü > [Kopie speichern] > [.clip] auswählen.

 

a) Fügen Sie die Ebenen des Charakters zusammen

Fügen Sie die Charakterillustration auf einer Ebene zusammen und speichern Sie nur die beweglichen Teile im Animationsordner.

 

HINWEIS

In diesem Beispiel werden die Ebenen zu einer einzelnen zusammengefasst. Durch Kombinieren mehrerer Ebenen wie „Linienzeichnung“ und „Koloration“ im Animationsordner können Sie sie als einzelne Cels spezifizieren.

Einzelheiten zu diesem Thema finden Sie im folgenden Artikel:

 

b) Verwenden Sie das [Auswahl] Tool > [Auswahlstift] Sub-Tool, um den Auswahlbereich um die Augen und Augenbrauen zu bestimmen.

 

Es macht nichts, wenn Sie dabei auch die Hautfarbe ein wenig mit auswählen.

 

HINWEIS

Wenn sich Augen und Augenbrauen nicht mit anderen Linien überlappen, können auch andere Tools, wie das [Polylinie] Sub-Tool, zur Erstellung eines Auswahlbereichs verwendet werden. Da das hier allerdings nicht der Fall ist, habe ich den vielseitig anwendbaren [Auswahlstift] verwendet.

 

c) Kopieren und fügen Sie den Auswahlbereich ein. Eine Ebene für die „Augen und Augenbrauen“ wird in der [Ebene] Palette erstellt.

 

d) Erstellen Sie über das [Animation] Menü > [Neue Animationsebene] > [Animationsordner] den Animationsordner „b“ und verschieben Sie dann die „Augen und Augenbrauen“-Ebene in diesen Ordner.

Benennen Sie die Ebene „Augen und Augenbrauen“ als „1“.

 

HINWEIS

Animationsordner, die über [Animation] > [Neue Animationsebene] > [Animationsordner] erstellt werden, erscheinen automatisch auch in der [Zeitleiste] Palette.

Hinweis: Cels können nur bearbeitet werden, wenn sie sich in der [Zeitleiste] Palette befinden. Überprüfen Sie die Zeitleiste, wenn eine Cel nicht bearbeitet werden kann.

  • Wenn in der [Zeitleiste] Palette nichts angezeigt wird, muss mit [Neue Zeitleiste] eine Zeitleiste erstellt werden. Einzelheiten zum Festlegen von Elementen finden Sie im Folgenden:

 

e) Entfernen Sie die ursprünglichen Augen und Augenbrauen mit dem [Radierer] Tool.

 

f) Die Augen und Augenbrauen sind jetzt von den Bereichen getrennt, die nicht animiert werden sollen. Der Ordner mit den animierten Teilen wird „b“, und der Ordner mit den Teilen, die sich nicht bewegen sollen, wird „a“ genannt.

 

2. Geschlossene Augen zeichnen

Zunächst fügen wir zwei Ebene hinzu um eine Blinzelanimation zu erstellen. Als nächstes erstellen wir die die folgenden drei Ebene / Cels.

 

  • Cel mit geöffneten Augen (jetziger Zustand der Augen und Augenbrauen)

  • Cel mit halb-geöffneten Augen

  • Cel mit geschlossenen Augen

 

Hier erstellen wir das Cel für die geschlossenen Augen und zeichnen sie.

 

a) Wähle das dritte Bild in der [Zeitleiste] aus. Klicke in der [Ebenen]-Palette auf [Neue Rasterebene]. Das Cel wird in der [Zeitleiste] erstellt.

[Hinweis]

Wenn du in der [Ebenen]-Palette kein Cel angeben kannst, aktiviere in den [Präferenzen] unter [Animation] die Option [Hinzufügen von Cel zum Frame beim Hinzufügen einer Ebene].

 

b) Wähle im Menü [Animation] > [Cels einblenden] > [Zwiebelschicht aktivieren], um die Zwiebelschicht anzuzeigen. Orientiere dich an den offenen Augen auf Ebene „1“ und zeichne die geschlossenen Augen auf Ebene „2“. Das Wichtigste ist es sich die Bewegung der Augenlider vorzustellen und beim Zeichnen auf die Dreidimensionalität der geschlossenen Augen zu achten.

Zeichnen Sie die geschlossenen Augen im unteren Bereich der geöffneten Augen. Wenn Sie sie zu weit oben zeichnen, kann die schließende Bewegung seltsam aussehen.

 

c) Die Augenbrauen bleiben fast wie die auf Ebene „1“. Sie werden nur leicht gesenkt.

 

3. Bewegung dazwischen

a) Wähle den Frame zwischen „1“ und „2“ in der [Zeitleiste] aus und klicke in der [Ebenen]-Palette auf [Neue Rasterebene]. Somit wird Cel „1a“ auf der [Zeitleiste] erstellt.

 

b) Wähle im Menü [Animation] > [Spur bearbeiten] > [Umbenennen nach Zeitleistereihenfolge]. Die Namen der Cels und Ebenen werden entsprechend der angezeigten Reihenfolge der Zeitleiste zu „1“, „2“ und „3“ geändert.

 

c) Zeichnen Sie den Moment zwischen dem Öffnen und dem Schließen der Augen auf Ebene „2“. Dieser Zwischenmoment mit den halboffenen Augen wird in der Animationsproduktion „Inbetween“ genannt. Aktivieren Sie hierfür wieder die Zwiebelschicht und orientieren Sie sich beim Zeichnen an den Ebenen „1“ und „3“.

 

d) Verbinden Sie die inneren und äußeren Augenwinkel von „1“ mit denen von „3“ durch einen Bewegungsbogen. Für dieses „Inbetween Cel“ habe ich eine Stelle in der oberen Hälfte der Kurve gewählt, um die Bewegung zu betonen. Je nachdem wie weit Sie es beschleunigen oder abbremsen, wirkt das Augenschließen realistischer.

 

HINWEIS zum Bewegungsbogen

Der Bewegungsbogen ist eine Linie, die den Bewegungspfad einer Bewegung abbildet. Überlegen Sie, welche Bewegung zwischen den beiden Keyframes stattfindet, bestimmen Sie einen Start- und Endpunkt und verbinden Sie diese, um den Bewegungsbogen zu erstellen.

 

Slow-in/Slow-out (Abbremsung und Beschleunigung)

Die allmähliche Beschleunigung eines sich bewegenden Objekts wird bei Animationen als Slow-out bezeichnet. Die allmähliche Verlangsamung/Abbremsung dieser Bewegung wird als Slow-in bezeichnet. Bei einem Objekt, das sich langsam bewegen soll, ist auf dem Bewegungsbogen der Abstand zur Position des ersten Frames geringer. Bei einem Objekt, das sich schnell bewegen soll, ist der Abstand größer.

 

 

 

e) Zeichnen Sie die Zwischensequenz mit Wimpern für das Inbetween Cel, während Sie sich an den Bewegungsbögen orientieren. Achten Sie darauf, dass sich das Augenlid über dem Augapfel befindet.

 

f) Zeichnen Sie die Pupillen so, dass sie durch die sich schließenden Augenlider leicht nach unten gezogen werden.

 

4. Bewegungsablauf festlegen

a) Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein beliebiges Frame in der [Zeitleiste] Palette und legen Sie im Anzeigefenster die Cels in der Zeitleiste fest. In dem nicht animierten Ordner „a“ sollten sie alle „1“ sein.

 

2. Ich habe in der Zeitleiste für den Ordner „b“ (Augen und Augenbrauen) 1 > 3 > 2 > 1 eingestellt.

 

Die ersten beiden Frames wurden auf 1 (Augen geöffnet) > 3 (Augen geschlossen) gesetzt, ohne einen Zwischenmoment zu verwenden, um ein schnelles Augenschließen zu simulieren.

 

Für das Öffnen der Augen wurde 3 (geschlossen) > 2 (leicht geöffnet) > 1 (geöffnet) festgelegt. Dadurch ist die Bewegung beim Öffnen der Augen langsamer als beim Schließen.

 

c) Klicken Sie in der [Zeitleiste] Palette auf [Abspielen/Anhalten], um sich die Bewegung anzuschauen.

 

d) Übrigens, so können Sie auch Dampf in einem separaten Animationsordner hinzufügen und kolorieren jedes Cel im Anschluss.

 

Sie können die fertige, bewegte Illustration auf Social Media Seiten wie Twitter teilen, indem Sie sie als ein animiertes GIF exportieren.

Wählen Sie im [Datei] Menü die Option [Animation exportieren] > [Animiertes GIF], um sie als GIF-Animation zu exportieren.

 

[2] Springender Ball

Neben „Blinzeln“ lernen Sie auch, wie Sie eine Animation eines „springenden Balls“ erstellen, der häufig Gegenstand von Animationen ist.

 

Bei Animationen wird das Zeichnen von Cels in chronologischer Reihenfolge als „Straight Ahead Action“ bezeichnet. Diese Methode kann für einfache Animationen verwendet werden, die keine Keyframes benötigen. Die Straight Ahead Action eignet sich gut, um das Animieren von einfachen Formen zu üben.

 

① Zeichnen Sie auf der ersten Ebene den ersten Cel. Der Reihe nach wird auf jedem Cel der Ball gezeichnet.

 

② Zeichnen Sie den zweiten Cel. Wählen Sie im Menü [Animation] > [Animationscels einblenden] > [Zwiebelschicht aktivieren], um den vorherigen Cel anzuzeigen. Dadurch wird das Zeichnen des zweiten Cels erleichtert.

Nun wollen wir den Ball wie unten gezeigt springen lassen.

 

③ Zeichnen Sie der Reihe nach den dritten, vierten, fünften, usw. Cel.

 

④ In der fertigen Animation soll der Ball so, wie unten gezeigt, springen.

Zeichnen Sie nach dem Slow-in/ Slow-out Prinzip so, dass sich der Ball am Anfang schnell bewegt und dann etwas langsamer auf dem Boden aufkommt, bevor er durch den Aufprall wieder beschleunigt wird. Achten Sie darauf, den Ball dort, wo er auf dem Boden aufkommt, leicht zerdrückt zu zeichnen.

 

Einfache Animationen wie diese können schnell erstellt werden und helfen Ihnen, sich an die Software zu gewöhnen. Probieren Sie es aus!

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