Tipps für besseres Lineart

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Omme

Omme

Einleitung

Heute zeige ich Euch ein paar Tipps, mit denen man die Qualität enorm steigern kann. Diese stammen aus der traditionellen Zeichenkunst. Die meisten Pen Tablets übertragen Eure Linien aber nicht hundert prozentig akkurat.

 

ClipStudioPaint hat ein paar Tools, mit denen Ihr diese Probleme beheben könnt. Ich zeige Euch wie diese funktionieren! :)

Tempo

Ein wesentlicher Faktor ist das Tempo.

Zieht Eure Linien nicht zu hastig - Betagte Anfänger lieben es ihre Linien explosionsartig auf der Leinwand zu verteilen und erreichen unglaubliche Geschwindigkeiten.

Der Kontrollverlust ist jedoch ebenfalls gewaltig und gelungene Linien sind dann allenfalls Glückstreffer

Zu langsam sollte man jedoch auch nicht sein, denn bei langsamen Handbewegungen macht sich bei jedem von uns ein leichtes Zittern in den Händen bemerkbar. Das ist ganz normaler Vorgang und wird physiologischer Tremor genannt.

Bei Grafiktabletts und Pen Displays wird dieser Effekt je nach Gerät nämlich noch einmal verstärkt. Dazu gleich mehr...

Richtung

Macht Euch auch Gedanken, in welche Richtung ihr Eure Linien zieht. Profis ziehen die Linien zum Körper hin oder vom Körper weg...

...und drehen die Leinwand, wenn nötig – [CTRL + SHIFT + Scroll up/down]

Going from..going to

Versucht Euch den Ursprungs– und Endpunkt einer Linie vorzustellen und die Linie entlang dieser Koordinaten entstehen zu lassen.

Seid Euch darüber im Klaren, dass man im Wesentlichen nur von geraden Linien (straights), c-kurvigen Linien (c-curves) und S-kurvigen Linien Gebrauch macht.

Mit diesem Prinzip geht auch einher die Reichweite seiner Linien zu kennen. Denn hier werden unterschiedliche Ausführungen erforderlich.

Kurze Linien könnt Ihr aus dem Handgelenk zeichnen, mittlere aus dem Unterarm und große aus der Schulter heraus.

Zählbare Linien

Je weniger Linien, desto mehr Verständnis liegt über das Subjekt vor und desto ausdrucksstärker das Gesamtbild –Wenn es Euch unmöglich erscheint, Euer Subjekt in wenige Linien aufzuteilen, weil ihr nicht wisst, welche Partie am besten als Straight oder Curve dargestellt wird, wo eine Partie ihren Ursprung hat und ihr Ende findet, so müsst ihr erst einmal Kenntnisse zu Eurem Subjekt erlangen.

ClipStudioPaint für Dein Pen Tablet optimieren - Einleitung

Wenn Ihr die oben genannten Tipps umsetzt, kann es trotzdem sein, dass Eure Linien in ClipStudioPaint fehlerhaft dargestellt werden. Das liegt oftmals an Euren Pen Tablets. So könnt Ihr die Fehler Eurer Pen Tablets mit ClipStudioPaints Software-Magie korrigieren.

Pen Jitter reduzieren

Viele Pen Displays und Grafiktabletts senden trotz delikater Linienführung leicht verwackelte Linien an Euer Grafikprogramm. Nun stellt sich natürlich die Frage: Zu welchem Anteil ist nun das Grafiktablett oder der Künstler für diese Verwackler verantwortlich?

 

 

Das könnt Ihr mit dem Linealtest herausfinden: Zieht einen Linie geführt von einem Lineal auf Euren Pen Tablet und wenn diese Linie immer noch leicht verwackelt ist, liegt es wirklich an Eurem Pen Display.

Dem könnt Ihr in ClipStudioPaint entgegenwirken, indem ihr den Wert für Stabilisierung hochstellt – Für Grafikprogramme ohne Stabilisator gibt es dafür externe Anwendungen – Wie hoch genau ihr den Wert für Stabilisierung stellen solltet, könnt ihr ebenfalls mit dem Linealtest ermitteln.

Pressure Sensitivity

Ebenso entscheidend ist es die Pressure Sensitivity (zu Deutsch Druckempfindlichkeit) zu kalibrieren.

Druckempfindlichkeit meint die Interpretation von schwachem bis starkem Stiftaufdruck. Im Grafikprogramm könnt ihr dieser Eingabe folgend verschiedene Parameter zuweisen.

Zum Beispiel könnt ihr einstellen, dass Eure Linie dicker wird, wenn ihr stärker aufdrückt oder ob Eure Deckkraft bei höherem Stiftdruck zunimmt.

Nun kann es natürlich sein, dass Euer Pen Display auch hier nicht ganz akkurat ist, ihr also extrem stark aufdrücken müsst, um die maximale Deckkraft zu erreichen.

Das könnt ihr in ClipStudioPaint über die Pressure Curve ausgleichen.

Hierfür ruft ihr die Opacity Dynamics auf (Tool Property>Opacity Dynamics) und setzt den Haken bei Pen Pressure

Die Output Achse beschreibt, wann wir den maximalen Wert des Parameters erreicht haben. In diesem Falle bedeutet es 100% Deckkraft. Die Achse Pen Pressure zeigt bei wie viel Druck dieser Wert erreicht wird.

 

Wenn man zu viel Druck ausüben muss, um dem maxilen Wert der Deckkraft zu erreichen, muss man also das Ende der Kurve auf der Pen Pressure Achse auf einen Wert unter 100% setzen. Z.B. 75 Prozent.

 

Dazu erstellen wir zwei Kontrollpunkte durch klicken in die Kurve und ziehen diese bei 75% Pen Pressure zusammen. Nun erreichen wir bei weniger Aufdruck die maximale Deckkraft.

 

Doch was ist, wenn die Stifteingabe zu sanft interpretiert wird, ihr also schon bei wenig Aufdruck die maximale Deckkraft erreicht?

In diesem Falle könnt ihr die Pressure Kurve wie folgt modellieren und siehe da, die Deckkraft verhält sich wie sie es soll:

Der Minimalwert

Und zu guter Letzt noch ein Tipp. Kein Stift erreicht betreffend seiner Stärke einen Wert von 0 oder 1%. Wenn Euer Artwork also nicht zu digital aussehen soll, solltet ihr den minimalen Wert zum Beispiel auf 30% des Maximalwertes in den Brushsize Dynamics einstellen [Tool Property>Brush Size Dynamic] einstellen.

Ich hoffe das war hilfreich und bis zum nächsten Video :)

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