10. Interview

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Zu siro’s kreativen Aktivitäten

F: Welche Geräte verwenden Sie zum Zeichnen?

 

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· Cintiq 24 HD Pen-Tablet

· G13 Advanced Gameboard

 

 

 

F: Wann haben Sie mit dem Zeichnen angefangen? Und wann haben Sie angefangen, digital zu zeichnen?

 

Ich liebe es zu zeichnen, seit ich klein bin. Wirklich ernsthaft zeichne ich aber erst, seit ich in die High School gekommen bin. Zu dieser Zeit malte ich Ölbilder.

Seit 2004 zeichne ich digital. Ich habe ein Pen-Tablet inklusive Photoshop Elements zum Geburtstag gekriegt und so habe ich dann mit dem digitalen Zeichnen angefangen.

 

 

 

F: Welche Unterschiede gab es zum traditionellen Zeichnen, als Sie mit dem digitalen Zeichnen angefangen haben?

 

Zu der Zeit gab es für Grafiksoftware keine Stiftstabilisierung, deshalb konnte ich mit meinem Pen-Tablet die Linien nicht so zeichnen, wie ich wollte. Beim digitalen Zeichnen kann eine Linie beliebig oft neu gezeichnet werden und so gab es Zeiten, wo ich nicht wusste, wann ich damit aufhören sollte.

 

 

 

F: Wie haben Sie den Unterschied zwischen digitalem und traditionellem Zeichnen überwunden?

 

Mir sind Linienzeichnungen schon immer schwer gefallen, deshalb suchte ich nach einer Methode, bei der ein Bild auch ohne perfekte Linien schön aussieht. Dies führte mich zur Malerei mit dickem Farbauftrag.

Ich bin immer noch nicht ganz sicher, wie viele Einzelheiten ich in einem Bild zeichnen sollte, aber zu viele Details sehen beim Auszoomen oft chaotisch aus. Daher versuche ich beim Zeichnen das Bild so weit es geht in seiner tatsächlichen Größe zu betrachten, um keine unnötigen Einzelheiten zu zeichnen. Erst zum Schluss füge ich dann die zusätzlichen Details hinzu.

 

 

 

F: Gab es etwas, das Ihren Stil oder Ansatz beim Zeichnen verändert hat?

 

In meiner Schulzeit hat mir ein Lehrer das Buch „Drawing the Head and Figure“ von Jack Hamm ausgeliehen. Zu der Zeit gab es nicht viele Bücher über Zeichentechniken, daher hat dieses Buch bei mir einen großen Eindruck hinterlassen. Seitdem habe ich angefangen, beim Zeichnen mehr nachzudenken und nicht einfach drauflos zu zeichnen.

Als ich dann anfing, das Internet zu benutzen und die vielen verschiedenen Werke von Künstlern aus aller Welt sah, war ich überwältigt von dem Zeichenstil mit dickem Farbauftrag, der so anders war als die typisch japanischen Illustrationen. Ich wollte unbedingt auch so malen und habe mir die Methode durch langes Ausprobieren schließlich selbst aneignet.

 

 

 

F: Worauf achten Sie bei der Erstellung einer Illustration?

 

· Legen Sie die Motive vor dem Zeichnen eindeutig fest, egal wie klein sie sind

· Denken Sie nicht, dass Sie alles perfekt zeichnen müssen

· Beenden Sie Ihr Bild als zusammenhängendes Werk, auch wenn Ihnen einzelne Teile nicht gefallen

Eine Zeit lang waren meine Erwartungen zu hoch und ich konnte keine Zeichnung fertigstellen. Das Zeichnen machte mir zu der Zeit überhaupt keinen Spaß. Während ich mir andere Illustrationen ansah oder mir Ratschläge anhörte, konnte ich nur denken, dass meine eigene Arbeit nicht gut genug ist. Egal, wie lange ich an einer Illustration arbeitete, ich war davon überzeugt, dass sie nie so gut werden würde, wie die von anderen Künstlern.

Dann änderte ich meine Herangehensweise. Ich dachte mir, wenn ich schon kein perfektes Kunstwerk erstellen kann, will ich zumindest besser werden. Dafür versuchte ich, so viele Bilder wie möglich zu zeichnen, auch wenn sie nicht perfekt sind, um auf diese Weise zu lernen. Auch jetzt will ich immer noch weiter lernen und schaue mir dazu oft die Werke anderer Künstler an.

 

Zu Clip Studio Paint

F: Was hat Sie dazu gebracht, Clip Studio Paint zu verwenden?

 

Ich musste ein sehr großes Bild für meine Arbeit malen, aber meine bisherige Software war mit der Größe überfordert und hing deshalb ständig. Ich wechselte zu Clip Studio Paint, um auch große Bilder verarbeiten zu können, und weil die Pinsel ähnlich zu denen in meiner vorherigen Software waren. Außerdem dachte ich, dass die Lineal-Tools nützlich sein könnten.

 

 

 

F: Was waren Ihre ersten Eindrücke von Clip Studio Paint?

 

Am Anfang war ich etwas besorgt, weil die Pinseleinstellungen anders als in meiner vorherigen Software waren. Sobald ich mich daran gewöhnt hatte, war ich aber wirklich froh, dass ich zu dieser Software gewechselt hatte, weil die Einstellungen viel detaillierter anpassbar sind und ich meine eigenen Pinsel erstellen kann. Ich möchte auch in Zukunft meine Tools personalisieren und die vielen verschiedenen Funktionen ausprobieren.

 

 

 

F: Was sind Ihre Lieblingsfunktionen in Clip Studio Paint?

 

Meine Lieblingsfunktionen sind alle Lineale, insbesondere das Perspektivlineal, die Möglichkeit, Schnittmasken auf ganze Ordner anzuwenden und wie leicht Ebenenfarben in der Ebeneneigenschaften Palette geändert werden können. Außerdem gefällt mir, dass CMYK-Farben unterstützt werden, für den Fall, dass ich meine Illustration drucken möchte.

Ich liebe auch die Möglichkeiten zur Pinselanpassung und die Funktion „Helligkeit in Deckkraft umwandeln“, mit der auf Papier gezeichnete Linien extrahiert werden können, sowie die „Farbkorrektur“ Funktion. Die Software ist äußerst umfangreich und beinhaltet sämtliche Funktionen, die ich brauche.

 

 

 

F: Wie verwenden Sie Clip Studio ASSETS?

 

Ich schaue mir die Pinsel an, die von anderen Personen erstellt wurden, um mehr über die verschiedenen Pinseleinstellungen zu erfahren. Die Pinsel, die ich interessant finde, lade ich mir herunter, um sie selbst auszuprobieren.

Es gibt ziemlich viele Spitzenmaterialien und oft benutze ich diese, wenn ich das Gefühl habe, dass in meiner Illustration etwas fehlt.

 

Letzte Gedanken

F: Gibt es Motive oder Themen, die Sie in der Zukunft zeichnen möchten?

 

Meistens zeichne ich japanische oder westliche Fantasy-Motive und Kompositionen von einer Figur und einem Hintergrund. Es gibt also noch vieles, was ich gerne zeichnen würde, beispielsweise stilvolle Designs oder moderne Themen.

Abgesehen davon würde ich auch gerne einmal Illustrationen im Aquarell-Stil zeichnen.

 

 

 

F: Irgendwelche letzten Worte zur Erstellung dieses Tutorials?

 

Weil ich mir für dieses Making-of das Motiv selbst aussuchen durfte, hatte ich wirklich viel Spaß beim Zeichnen.

Es gibt immer noch so viele Dinge, die ich lernen muss, deshalb mache ich mir ein bisschen Sorgen über meine Erklärungen. Aber die Erstellung dieses Tutorials war eine tolle Möglichkeit, über meine Vorgehensweise beim Zeichnen nachzudenken und mehr über meinen eigenen Zeichenstil zu erfahren.

Meine Effizienz in der Kolorierungsphase ist noch verbesserungswürdig, aber es ist die Methode, die ich momentan nutze. Ich hoffe wirklich, dass dieses Tutorial den Lesern weiterhilft!

 

 

 

F: Vielen Dank!

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