Flower Finesse: How to draw flowers

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SkyguyAndSnips

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Einleitung

Blumen sind wunderbare Wesen, die uns in vielfältigen Formen und Farben begegnen, sei es im Wald, auf einer Wiese im Freien oder sogar in unseren eigenen Zimmern. Doch bevor wir uns dem Zeichnen von Blumen widmen, lohnt es sich, einen Blick auf ihren allgemeinen Aufbau zu werfen.

 

Jeder Teil einer Blume erfüllt eine spezifische Funktion und spielt eine wichtige Rolle in der Natur, sei es bei der Fortpflanzung, der Bestäubung oder der Befruchtung.

 

Generell unterscheiden wir zwischen auffälligen und unauffälligen Blüten: Auffällige Blüten sind jene, die uns mit ihren prächtigen Farben und Formen direkt ins Auge springen. Doch es gibt auch unauffällige Blüten wie die des Efeus oder des Klees, die eher im Verborgenen blühen.

 

Bevor wir anfangen zu zeichnen, müssen wir uns zuvor dem generellen Aufbau widmen.

Allgemeiner Aufbau

Trotz ihrer Vielfalt haben alle Blumen einen grundlegenden Aufbau, der uns beim Zeichnen von unschätzbarem Wert sein wird. Eine Blume lässt sich grob in vier Hauptorgane unterteilen: Wurzel, Stängel, Blätter und Blüte. Beim Zeichnen werden wir uns jedoch hauptsächlich auf die Blüten konzentrieren, ohne die anderen Organe zu vernachlässigen.

 

Eine typische Blüte besteht aus Kelchblättern, Kronblättern, Staubblättern, Fruchtblättern und dem Blütenboden. Diese Organe unterscheiden sich je nach Blume in ihrer Anzahl und Größe.

Kelchblätter

Sie sind die ersten, die wir bei Blütenknospen sehen und dienen dazu, die Blüte und ihre inneren Teile zu schützen.

Kronblätter

Diese sind oft auffällig gefärbt und sollen Insekten zur Bestäubung anlocken.

Männliche Blütenteile

Dazu gehören Staubfäden und Staubbeutel, in denen sich Pollen entwickelt.

Weibliche Blütenteile

Hier finden sich die Fruchtblätter mit den Eizellen, in denen nach der Befruchtung Samen heranreifen.

Blütenboden

Dies ist der Teil, an dem die einzelnen Blütenblätter befestigt sind

Arten

Die Vielfalt der Natur ist erstaunlich, und Blumen können die unterschiedlichsten Designs aufweisen, was das Zeichnen manchmal zur Herausforderung macht. Bevor du dich für eine Blume entscheidest, empfehle ich dir, Inspiration im Internet oder in unserem Material zu suchen.

 

Es gibt offene Blüten wie bei den Rosengewächsen, röhrenförmige Blüten, die nach oben wachsen wie bei den Lippenblütlern, und noch viele weitere Variationen wie die Schmetterlingsblütler, Kreuzblütler oder Korbblütler, die ihr später auch noch sehen werdet.

 

Jetzt aber zur aller wichtigsten Frage: Was soll ich überhaupt zeichnen????

Inspiration

1.     Die Wunder der Natur: Die Natur selbst ist der größte Schatz für Inspiration. Geht raus und erkundet Parks, Gärten oder die freie Natur. Beobachtet die Blumen in ihrer natürlichen Umgebung und lasst euch von ihrer Schönheit und Vielfalt verzaubern.

2.     Bücher und Kunstwerke: In Büchern über Blumen und den Meisterwerken berühmter Künstler findet ihr ebenfalls Inspiration. Betrachtet die kunstvollen Darstellungen von Blumen, um unterschiedliche Stile und Herangehensweisen zu entdecken.

3.     Online-Reichtum: Das Internet bietet eine schier endlose Quelle an Bildern und Videos von Blumen aus der ganzen Welt. Schaut auf Plattformen wie Pinterest oder Instagram vorbei, um euch von anderen talentierten Künstlern inspirieren zu lassen und von ihren Tutorials zu lernen. Von weiteren ClipStudio-Usern könnt ihr euch viele Idee holen wie hier

Auswahl der richtigen Blumen

1.     Vielfalt der Formen und Farben: Verschiedene Blumenarten bringen eine unglaubliche Vielfalt an Formen, Größen und Farben mit sich. Wenn ihr verschiedene Blumen zeichnet, könnt ihr euer Verständnis für die Schönheit der Natur vertiefen und eure zeichnerischen Fähigkeiten erweitern.

2.     Kultureller Reichtum: Blumen haben in verschiedenen Kulturen symbolische Bedeutungen. Das Zeichnen von Blumen kann eine wunderbare Gelegenheit sein, mehr über die Geschichten und Kulturen verschiedener Länder zu erfahren.

3.     Euer persönlicher Ausdruck: Welche Blumen ziehen euch besonders an? Haben bestimmte Blumen eine besondere Bedeutung für euch? Eure Zeichnungen können einen ganz persönlichen Ausdruck eurer Gefühle und Interessen darstellen.

Erste Skizze

Wenn ihr euch nun eine passende Blume ausgesucht habt, könnt ihr ganz einfach mit der ersten groben Skizze anfangen. Wichtig ist es vielleicht erst einzelne Blumen zu haben, die man deutlich in ihrer Struktur erkennen kann. Beispiele hierfür sind:

 

 

Wenn ihr wie ich, oben ein Bild im Hintergrund transparenter haben wollt, um die Formen abzupausen, müsst ihr nur das Bild exportieren, zu eurer gewünschten Größe ändern und hier bei den Ebenen die Transparenz anpassen. Für gewöhnlich stelle ich diese auf 50%, je nachdem wie saturiert das Bild ist.

Oftmals erkennt man geometrische Formen, die uns den Grundriss erleichtern. Diese haben wir in den Beispielen schonmal eingezeichnet:)

Jetzt kommen wir zu den so genannten organic structures. Diese sind anders als geometrische Formen nicht unbedingt strikt linear, sondern können auch verzerrt oder in einem leichten Bogen gehen. Die organic structures sind dafür da, sich den individuellen Passformen anzugleichen. Eine Orchidee ist beispielsweise kein Block aus harten Kanten, sondern hat weiche Strukturen, die man für die weiteren Details braucht

3D-Modelierung

Um realitätstreue Bilder anzufertigen, reicht es meistens leider nicht sich in 2-Dimensionen zu bewegen, weswegen wir hier die dritte Dimension miteinbeziehen.

 

Zur Übung würde ich euch raten, erstmal verschiedene geometrische Figuren auszuprobieren und zu verinnerlichen (Würfel, Zylinder...)

 

 

Nach diesem Schema könnt ihr alle Figuren nachzeichnen

Ist dies gemacht, können wir an die organic structures, die wir zuvor erstellt haben, eine gewisse Tiefe einzeichnen. Hier kann das Gitternetz sowie der Effekt “Verzerren” helfen:) Diese findet man oben in der Leiste bei “Ansicht” sowie bei “Filter”.

Euer Gitternetz könnt ihr natürlich unter den Einstellungen auch zu eurem Belieben personalisieren.

Wir beginnen erstmal damit, überhaupt zu schauen in welche Richtung unsere Tiefe geht. Aus welcher Perspektive schauen wir uns die Blume an?

Zeichnet am besten die Dimensionen mit Pfeilen ein, um euch deutlicher zu machen, in welche Richtung die Pflanze geht. Manchmal haben Pflanzen so auf den Bildern keine Tiefe, weswegen es wichtiger ist, zu schauen aus welcher Perspektive man sich die Blume anschaut. Beim oberen Bild erkennt man, dass die Blume von vorne betrachtet wird und deswegen keine Tiefe hat.

Nun können wir anhand der Richtlinien die ersten Striche für die Tiefe zeichnen

Details

Nun kommen wir ans Eingemachte: Die Details.

Es kann einschüchternd sein, aber dafür gehen wir es jetzt Schritt für Schritt durch:

Ausgangssituation ist jetzt unsere grobe Skizze, mit den organic structures sowie unserer eingezeichneten Dimension:

Nun verbinden wie unsere eingezeichneten Guidelines zu den gewünschten Figuren.

Je nach Referenz können nun detailliertere Guidelines eingefügt werden.

Wie wir auf unserem Refenzbild erkennen können, hat die Pflanze geriffelte Blüten gegen Ende hin. Diese sowie weitere kleine Details wie die Kelchblätter können nun eingezeichnet werden.

 

 

Und macht euch keine Sorgen: Blumen sind nicht perfekt. Die eine kann eine Delle haben, vielleicht ein Loch oder ein Riss. Ihr könnt mit den Texturen und Oberflächen spielen, schließlich findet ihr fast alles so in der Natur :)

Outlines

Wenn ihr zufrieden mit eurer Skizze seid, geht es nun ans outlinen. Dafür fügt ihr eine weitere Folie hinzu, die ihr über eure fügt. Eure Folie mit der Skizze macht ihr auf 40 Prozent transparent. Zum Umranden meiner Skizze verwende ich meistens den Liner:

 

 

Nehmt euch eine Farbe, die gut erkennbar ist. Meist nehme ich dunkelblau oder dunkel braun, da schwarz sich meist stark mit der Kolorierung später beißt.

Erschreckt euch nicht, wenn die Outlines nicht so gut aussehen, wie ihr euch es vorgestellt habt. Die Magie passiert beim Ausmalen :)

Coloring

Um euch das Malen später zu vereinfachen, solltet ihr euch eine Colorpalette erstellen, um einen groben Überblick zu haben, welche Farben ihr verwenden wollt. Nehmt euch einen separaten Layer, um immer wieder Zugriff auf die Farben zu haben.

Zum Malen nehme ich meistens diesen Pinsel sowie die Einstellung:

Beginnt erstmal mit der Grundfarbe. Nehmt euch mindestens zwei Farben, die ihr zum Schattieren sowie zum Highlighten verwenden wollt.

 

 

Hier könnt ihr frei entscheiden, woher euer Licht kommt. Die Funktion auf ClipStudio hilft euch dabei besonders, das Licht „abzupausen“. Da könnt ihr entscheiden wie und woher euer Licht auf ein 3D-Modell scheint:)

 

 

Nehme dir eine weitere Folie unter deiner Outline-Folie, und beginne nun zu malen:)

Nun beginnen wir mit der Grundfarbe. Kolorier alle Pflanzenteile mit den Farben, die du als Basis gewählt hast.

Die Farben müssen natürlich nicht genau so aussehen wie auf dem Referenzbild, dennoch kann man sich gerne daran orientieren:)

Der nächste Schritt wäre das Schattieren. Nehme zunächst das hellere der dunklen Farben, die du dir ausgesucht hast und zeichne die Schattierungen ein.

 

 

Ist dies gemacht, können auch schon die Highlights rein:) Orientiert euch dabei an der Lichtrichtung, die ihr euch ausgesucht habt.

Zu guter Letzt, nehmt euch einen dünneren Fineliner und fügt gerne kleinere Details ein:) Zudem könnt ihr mit den noch dunkleren Farben die Schattierungen ausbessern.

Voila:) Da wären wir auch schon fertig!

Probleme und wie man sie behebt

 

Das Erlernen des Zeichnens von Blumen kann eine wunderbare und lohnende Erfahrung sein, aber wie bei jeder neuen Fähigkeit können auch Herausforderungen auftreten. Hier sind einige häufige Probleme, denen neue Künstler beim Zeichnen von Blumen begegnen können, sowie Tipps, wie sie diese überwinden können:

 

1. Schwierigkeiten mit Proportionen: Neue Künstler können Probleme haben, die richtigen Proportionen von Blumenblättern, Stängeln und anderen Teilen korrekt darzustellen. Dies kann dazu führen, dass die Zeichnungen unverhältnismäßig wirken.

 

Tipp: Übt das genaue Beobachten und Messen der Proportionen von Blumen. Nutzt Hilfslinien und Skizzen, um die richtigen Verhältnisse zu erfassen.

 

2. Farbauswahl und Mischung: Die Wahl der richtigen Farben und die Mischung von Farben können für Anfänger eine Herausforderung darstellen. Blumen sind bekannt für ihre lebendigen und vielfältigen Farben, und es kann schwierig sein, diese korrekt wiederzugeben.

 

Tipp: Experimentiert mit verschiedenen Farbkombinationen und lernt, wie man Farben mischt. Ein Farbkreis kann dabei helfen, die Grundlagen der Farbzusammenstellung zu verstehen.

 

3. Details und Textur: Das Zeichnen von feinen Details und Texturen auf Blumenblättern oder Blütenstempeln kann knifflig sein, insbesondere für Anfänger.

 

Tipp: Beginnt mit einfacheren Blumenarten und arbeitet euch dann zu komplexeren Blumen vor, während ihr eure Fähigkeiten entwickelt. Übung macht den Meister, und mit der Zeit werdet ihr besser darin, Details und Texturen darzustellen.

 

4. Geduld und Frustration: Das Zeichnen von Blumen erfordert Geduld. Es kann frustrierend sein, wenn die Zeichnungen nicht sofort perfekt aussehen.

 

Tipp: Erinnert euch daran, dass jeder Künstler, egal wie erfahren er ist, einmal angefangen hat. Setzt euch realistische Ziele und erwartet nicht, sofort Meisterwerke zu schaffen. Der Weg zum Erfolg ist mit Übung gepflastert.

 

5. Mangelnde Inspiration: Es kann vorkommen, dass Künstler Schwierigkeiten haben, neue Ideen oder Motivation für ihre Blumenzeichnungen zu finden.

 

Tipp: Sucht nach Inspiration in der Natur, in Kunstbüchern, online oder in anderen Kunstwerken. Nehmt an Blumenmärkten teil, besucht Gärten oder experimentiert mit verschiedenen Stilen und Techniken, um die Kreativität zu fördern.

 

6. Selbstkritik: Viele neue Künstler sind selbstkritisch und neigen dazu, ihre eigenen Arbeiten negativ zu beurteilen. Dies kann das Selbstvertrauen beeinträchtigen.

 

Tipp: Seid geduldig mit euch selbst und erkennt die Fortschritte an. Jeder macht Fehler, und diese sind Teil des Lernprozesses. Betrachtet sie als Gelegenheit, zu lernen und zu wachsen.

 

Das Zeichnen von Blumen erfordert Übung und Hingabe, aber es kann eine unglaublich erfüllende künstlerische Reise sein. Die Überwindung dieser Probleme ist Teil des Lernprozesses und kann zu einer Steigerung der künstlerischen Fähigkeiten führen. Gebt nicht auf und genießt den Prozess des Entdeckens und Erschaffens!

 

 

Im Anhang werde ich euch eine Step-By-Step Anleitungen zur Sakura-Blüte machen:)

Beispiel: Step-By-Step Sakura Blüte

Schritt 1: geometrische und organische Strukturen

Schritt 2: Verbinden und die ersten Details einzeichnen

Schritt 3: Outlines

Schritt 4: Grundierung

Schritt 5: Schattierung & Highlights

Fügt gerne noch kleine Details hinzu:)

Material

Im Anhang findet ihr Übungen, die ihr machen könnt, um euch vielleicht beim Zeichnen eine Stütze zu schaffen.

Diese Übung könnt ihr für zahlreiche andere geometrische Figuren machen, um euch das Zeichnen zu erleichtern:)

Gutes Gelingen!!

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