1. Vorbereitung, Stiftanpassung und Entwurf

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ClipStudioOfficial

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Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, mein Making-of zu lesen! Ich heiße Rokutaku Sakamoto und bin als Illustrator tätig.

 

Für diese Illustration habe ich Clip Studio Paint zum ersten Mal verwendet.

Während des Zeichnens habe ich Informationen über die Tools und Pinsel nachschlagen müssen, daher ist meine Anleitung vielleicht nicht perfekt. Aber ich hoffe, dass meine Erklärungen dafür denjenigen helfen werden, die wie ich Clip Studio-Einsteiger sind oder von anderer Zeichensoftware wechseln.

Dies ist meine fertige Illustration.

 

[1] Leinwand erstellen

Als Erstes erstellte ich eine Leinwand über das Menü [Datei] > [Neu].

 

Ich wählte die Größe A4 und eine etwas höhere Auflösung von 600 dpi.

Normalerweise wird für Farbabbildungen die Auflösung 350 dpi verwendet, aber für meine Art des Zeichnens bevorzuge ich eine höhere Auflösung.

Auf meinen speziellen Zeichenstil werde ich später noch eingehen.

 

[2] Stifteinstellungen

Für diese Illustration verwendete ich hauptsächlich das [Pen] Tool > [G-Pen] Sub-Tool.

 

Ich passte den Stift an meine eigenen Bedürfnisse an, um leichter damit zeichnen zu können.

Dafür deaktivierte ich in der [Tooleigenschaften] Palette die [Anti-Aliasing] Funktion und stellte die [Stabilisierung] auf Null.

 

 

 

■ Bezüglich [Anti-Aliasing]

 

Durch die Anti-Aliasing Funktion können ebenmäßigere Linien erzeugt werden.

Wenn Anti-Aliasing aktiviert ist, wird die Außenseite der Linien besser mit den umliegenden Farben verblendet, wodurch die Linien sauberer erscheinen.

Normalerweise wird beim Illustrieren daher die Anti-Aliasing Funktion aktiviert.

 

▼ Dieses vergrößerte Beispiel zeigt den Unterschied zwischen Linien mit aktiviertem und deaktiviertem Anti-Aliasing

 

 

 

■ Warum ich kein Anti-Aliasing verwende

 

Bei meinem Zeichenstil male ich zuerst mit Schwarz und „schnitze“ dann mit Weiß einige der schwarzen Teile heraus. Dadurch bleiben an einigen der weißen Stellen kleine schwarze Punkte übrig, die beim „Schnitzen“ übersehen wurden.

 

Wenn kein Anti-Aliasing verwendet wird, stehen diese kleinen schwarzen Überbleibsel klar und deutlich hervor, wodurch ein schärferer Kontrast zwischen Schwarz und Weiß geschaffen wird.

Diese Überbleibsel verleihen meinen Illustrationen ihre einzigartige Note, sodass ich das Anti-Aliasing in den Stifteinstellungen immer deaktiviere.

 

Das [Automatische Auswahl] Tool funktioniert präziser, wenn klar zwischen Schwarz und Weiß getrennt wird. Das Ausschalten des Anti-Aliasing macht daher auch meinen Arbeitsablauf effizienter.

 

Das einzige Problem ist, dass ohne Anti-Aliasing der sogenannte „Treppeneffekt“ entstehen kann. So nennt man das Auftreten zackiger, verpixelt aussehender Linien.

Ich persönlich finde zwar, dass auch dies dem Bild eine individuelle Note gibt, aber um zu verhindern, dass diese zu stark auffallen, habe ich die Auflösung auf 600 dpi gestellt.

 

▼ Bei höherer Auflösung werden die zackigen Linien in mehr Teile unterteilt, wodurch der Treppeneffekt verringert wird

Aus diesen Gründen habe ich für mein Bild die Auflösung 600 dpi verwendet und die Anti-Aliasing Funktion ausgeschaltet.

 

 

 

■ Warum ich keine Stabilisierung verwende

 

Beim Zeichnen mit der Hand entstehen üblicherweise leicht verwackelte Linien. Die Stabilisierung ist eine Korrekturfunktion, die diese Linien glättet.

Obwohl mit der Stabilisierungsfunktion sauberere Linien erzeugt werden können, stelle ich den Wert auf „0“, weil ich das Aussehen der tatsächlich gezeichneten Linien mit den kleinen Verwacklungen bevorzuge.

 

[3] Komposition und Entwurf

Ich zeichnete meinen Entwurf mit dem G-Pen und den Einstellungen aus Schritt 2.

 

Mein Bild stellt ein Rennen zwischen Monstern dar, die von verschiedenen Tieren inspiriert wurden. Die zwölf Monster, die ich gezeichnet habe, basieren auf dem chinesischen Tierkreiskalender.

In der ursprünglichen Geschichte gehörte auch die Katze zum Tierkreis, weshalb ich zumindest einen kleinen Teil von ihr hinzufügen wollte. Es sollte eine wilder Ansturm bösartiger Monster werden, die wie vom Wahnsinn ergriffen aussehen.

 

Die zwölf Monster sollten vollständig die Leinwand füllen. Da es mir schwieriger vorkam, die Monster absichtlich auf chaotische Weise anzuordnen, habe ich beschlossen, einfach ungeplant und intuitiv vorzugehen.

 

Die Monster sollten unheimlich aussehen, aber auch mit ein bisschen Humor.

Weil ich einfach drauflos gezeichnet hatte, passte letztendlich nicht alles auf die Leinwand. Das Gesamtbild sah außerdem etwas gequetscht aus.

 

Um die Balance wiederherzustellen, habe ich die gesamte Ebene nach links verschoben. Dafür verwendete ich das [Bedienung] Tool > [Ebene verschieben].

 

Nach dem Verschieben der Ebene schnitt ich die nicht benötigten Teile ab, die nicht auf das Papier passten.

 

Hierfür wählte ich die ganze Leinwand aus, indem ich das [Auswahl] Tool > [Rechteck] Sub-Tool verwendete (auch möglich über das [Auswahl] Menü> [Alles auswählen]). Dann wählte ich im [Bearbeiten] Menü > [Außerhalb von Auswahl löschen].

 

Im nun leeren Raum am rechten Rand führte ich dann meine Zeichnung fort.

Ich zeichnete das vordere Bein der Ratte und den hinteren Teil der Katze, die aus der Leinwand springt.

 

Zum Schluss zeichnete ich in dem Bereich, der noch leer war, den Hintergrund.

Dies ist mein fertiger Entwurf. Im nächsten Teil werde ich mein Vorgehen bei der Linienzeichnung und dem Tuschen erklären.

 

 

Künstlerprofil: Rokutaku Sakamoto

Ich wurde 1981 in Kyoto geboren und lebe nun in Tokyo. Hauptsächlich zeichne ich Bilder von Monstern, aber ich erstelle auch Illustrationen für Magazine und Werbeanzeigen.

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