Interview mit Naoki Yoshibe: Erstellen Sie eine Animation in nur einem Monat! [Extras]

45.721

ClipStudioOfficial

ClipStudioOfficial

Treten Sie in seine Fußstapfen!

Der Animationsdesigner Naoki Yoshibe hat uns in den „Grundlagen“- und „Fortgeschrittenen“-Artikeln erklärt, wie man eine Animation erstellt. Wir möchten nun wissen, wie er dahin gekommen ist, wo er jetzt ist!

 

Hier geht's zum Artikel „Naoki Yoshibe Interview: Erstellen Sie eine Animation in nur einem Monat! [Grundlagen]“.

 

Hier geht's zum Artikel „Naoki Yoshibe Interview: Erstellen Sie eine Animation in nur einem Monat! [Fortgeschritten]“.

 

Was hat Sie dazu bewegt, Animationsdesigner zu werden?

 

Ich zeichne schon seit der High School, aber ich hatte dabei damals kein richtiges Ziel vor Augen. In meinem Studium habe ich dann auch eher halbherzig Animation als Schwerpunkt gewählt, nur weil ich weiterzeichnen wollte. Der Moment, in dem ich beschlossen habe Animationsdesigner zu werden, war, als ich die Arbeit von Norio Matsumoto gesehen habe, dem Regisseur von „NARUTO“. Danach habe ich mir immer mehr Animationen von Matsumoto angeschaut...und irgendwann war meine Entscheidung gefallen.

 

Erzählen Sie uns von Ihrem Debüt als Animationsdesigner.

Nach meinem Abschluss war ich erst einmal etwa ein Jahr lang als Inbetweener bei einer Animationsproduktionsfirma angestellt. Zufälligerweise suchte zu der Zeit der Regisseur Hiroshi Ikehata online nach einem Animationsdesigner, also bewarb ich mich, bekam den Job und durfte nach einiger Zeit auch an einigen Schlüsselbildanimationen arbeiten. Das war mein Debüt als „Keyframer“. Nach einiger Zeit habe ich mich dann selbstständig gemacht und arbeitete neben meiner Tätigkeit als Keyframer auch an einigen persönlichen Projekten, die mich glücklicherweise zu weiteren Jobs führten, wie z. B. der Produktion von Musikvideos. 2 Jahre später habe ich angefangen, für die Animationsproduktionsfirma „Kamikaze Douga“ zu arbeiten. Nachdem ich ganze 5 Jahre dort angestellt war, habe ich aufgehört...und dies führt uns zur Gegenwart.

 

Was war Ihre erste vollständige Animation?

Ich kann mich nicht so gut erinnern...aber diese Animation habe ich in meinem ersten Studienjahr erstellt.

 

Diese hier ist aus meinem zweiten Studienjahr. Man kann meinen jetzigen Stil schon ein bisschen erkennen.

 

Die Animation beinhaltet offensichtlich eine Hommage an Episode 22 von „Neo Genesis Evangelion“, wo der Speer von Longinus durch die Wolken schießt. Jetzt kann ich so etwas nicht mehr tun, aber in meiner Lernphase habe ich oft die Werke anderer Leute imitiert. Es als Imitierung zu bezeichnen, ist aber schon fast zu viel gesagt. Ich erinnere mich noch, wie sehr es mich frustriert hat, dass deren professionellen Animationen in einer ganz anderen Liga spielten als meine Arbeiten und völlig außerhalb meiner Reichweite lagen. Eigentlich kommt es mir auch heute noch so vor.

 

Ich habe auch viele Daumenkino-Animationen gezeichnet, wie die auf meinem Dailymotion Account. Auch bei diesen war ich immer bemüht, dynamische Animationen zu erstellen, was sicher auch zu meinen jetzigen Fähigkeiten beigetragen hat.

 

Dies ist das Abschlusswerk meines Studiums „Around the World!“.

 

Wie man sieht, wurde ich hier von Yuasa Masaakis „Mind Game“ beeinflusst. Dies war auch ungefähr der Zeitpunkt, an dem ich ganz zum digitalen Zeichnen übergegangen bin. Damals habe ich die Bewegung auf einer Videoebene in Photoshop skizziert, dann die einzelnen Reinzeichnungen mit SAI erstellt und schließlich mit After Effects zu einer Animation zusammengesetzt.

*Photoshop: Bildbearbeitungssoftware von Adobe Systems Co., Ltd.

*SAI: Zeichensoftware von SYSTEMAX Inc.

*After Effects: Videobearbeitungssoftware von Adobe Systems Co., Ltd.

 

Welche Animation hat Sie meisten beeinflusst?

Es ist schwer zu sagen, welche jetzt den größten Einfluss hatte, aber ich denke, Yuasa's Arbeiten haben mich sehr stark geprägt. Bei „Mind Game“ wurde zum Beispiel Live-Action und Animation gemischt. Dadurch habe ich erkannt, dass in der Animation wirklich alles erlaubt ist. Deshalb empfehle ich absoluten Anfängern auch das Rotoskopieren.

(„Rotoskopie“: Eine Animationstechnik, bei der eine Animation aus einem vorher aufgenommenen Video erstellt wird.)

 

Heutzutage kann jeder ein Video mit seinem Smartphone aufnehmen. Sie müssen es dann nur nachzeichnen. Sie müssen auch keine 30 Frames zeichnen. Indem Sie 6 bis 8 Keyframes auswählen und abspielen, können Sie schon eine gute Animation kreieren.

 

Rotoskopie ist auch eine gute Technik für diejenigen, die eine bestimmte Bewegung im Kopf haben, aber Schwierigkeiten haben, sie zu zeichnen. Denken Sie aber daran, dass es mit etwas Aufwand verbunden ist, wenn Sie eine eigene Anime-Figur in das Video einfügen möchten.

 

 

 

 

■ Künstlerprofil: Naoki Yoshibe

Ehemaliger Mitarbeiter von Kamikaze Douga Co., Ltd. (2011-2016), derzeit freischaffend tätig. Zu seinen Arbeiten zählen diverse Animes, Musikvideos und Werbevideos. Als selbsternannter „GIF-Kritzelmann“ ist er vor allem für seine kurzen GIF-Animationen auf Twitter bekannt.

 

„So erstellen Sie Kurzanimationen - Naoki Yoshibe works by CLIP STUDIO PAINT PRO / EX“

Autor: Naoki Yoshibe

Verlag: Gijutsu-Hyohron Co., Ltd.

 

▼ Buchinformationen (auf Japanisch)

 

Interview-Tutorials: Project BIGSHIP

Kommentar

Neu

Neu! Offizielle Tutorials