5. Entwurf erstellen (3): Licht und Schatten

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In diesem Teil werde ich über den Basisfarben Licht und Schatten hinzufügen, um einen dreidimensionalen Effekt zu erzeugen und die Raumtiefe auszudrücken.

Dabei verwende ich die [Schnittmaske zur Ebene darunter] Funktion.

 

[1] Schattierung der Haut

Als Erstes füge ich die Schatten im Gesicht der Figur hinzu.

Ich erstelle eine neue Ebene im „Figur 1“ Ordner über der Ebene „Haut“.

Für diese aktiviere ich [Schnittmaske zur Ebene darunter] und ändere den Namen der Ebene zu „Haut Schatten“.

 

Ich wähle aus der Farbpalette eine dunklere Farbe als die Basisfarbe und zeichne einen deutlichen Schatten wie bei einer Cel-Schattierung.

Diesmal verwende ich eine warme Farbpalette und male den Schatten in einem rötlichen Lila.

 

Hinweis:

Die Verwendung einer bläulichen oder violetten Farbe erzeugt einen interessanteren Effekt, als wenn Sie den Schatten einfach nur in einer etwas dunkleren Farbe als der jeweiligen Basisfarbe zeichnen.

 

Als Nächstes füge ich der Schattierung ein paar zusätzliche Nuancen hinzu. Dazu wähle ich die Ebene „Haut Schatten“ aus und aktiviere [Transparente Pixel sperren].

 

In der [Farbenregler] Palette wähle ich einen Wert auf etwa halbem Weg zwischen der Basis- und der Schattierungsfarbe, um eine etwas rötlichere Farbe zu erzeugen.

Dann füge ich mit dem „Kräftige Wasserfarbe 2“ Pinsel an den Stellen, an denen das Licht auftrifft, wie z. B. am Kinn oder der Nase, einen Farbverlauf hinzu.

 

[2] Kolorieren von jedem Gesichtsteil

Als Nächstes füge ich im Gesicht ein wenig Make-up hinzu.

Ich wähle die Ebene „Haut“ aus und klicke auf [Neue Rasterebene].

Dadurch wird automatisch eine neue Ebene mit einer Schnittmaske zur Ebene „Haut“ erstellt. Diese Ebene nenne ich „Gesichtsteile“.

 

Mit dem „Kräftige Wasserfarbe 2“ Pinsel mit einer Deckkraft von 40 füge ich rötliche Farbe auf Wangen, Nase, Kinn und Lippen hinzu.

Dann zeichne ich mit dem „Dunkler Bleistift 2“ Pinsel mit einer Deckkraft von 100 das Weiße der Augen.

 

Ich erstelle eine neue Ebene namens „Augen“ über der „Haut Schatten“ Ebene und aktiviere [Schnittmaske zur Ebene darunter].

Dann male ich mit dem „Dunkler Bleistift 2“ Pinsel die Augen weiter.

Die Größe und Position der Pupillen beeinflussen die Richtung, in die die Figur schaut.

Eine größere Pupille wirkt niedlicher und menschlicher, aber weil meine Figuren wie Tiere aussehen sollen, zeichne ich diesmal schmalere Pupillen.

 

Hinweis:

In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Effekte erläutert, die durch die Größe und die Position der Pupille erzeugt werden.

· Große Pupillen

Erzeugen einen sanften Eindruck. Große Pupillen zeichne ich meist bei menschenähnlichen Figuren.

· Kleine oder schmale Pupillen

Erzeugen einen etwas beängstigenden Eindruck. Kleine Pupillen verwende ich meist für Tiere, gruselige Augen oder mysteriös wirkende Charaktere.

 

Nun werde ich einige Highlights hinzufügen.

Ich erstelle oben im „Figur 1“ Ordner eine neue Ebene namens „Licht“.

Die Stellen, die vom Licht getroffen werden, sind die hellsten Teile. Wenn Sie zu viele Highlights hinzufügen, kann das Bild schnell chaotisch aussehen. Verwenden Sie die Highlights daher sparsam, um Akzente zu setzen.

Ich zeichne die Highlights in den Augen, auf der Nasenspitze und den Lippen. Jetzt bin ich mit dem Gesicht fürs Erste fertig.

 

[3] Schatten hinzufügen

Auf dieselbe Weise füge ich nun die Schatten für die anderen Teile hinzu.

Wenn mehr als drei verschiedene Farben zu einem Element hinzugefügt werden, wirken die Farben im Bild oft chaotisch. Daher verwende ich nur eine Basisfarbe, eine Schattenfarbe und manchmal noch eine weitere Farbe für zusätzliche Nuancen.

Beim Hinzufügen von Licht und Schatten achte ich darauf, aus welcher Richtung das Licht fällt. In diesem Fall würden die korrekten Schatten allerdings die Figuren verbergen, deshalb zeichne ich diesmal falsche Lichter und Schatten, damit die Figuren nicht zu dunkel werden.

 

Ich neige dazu, auf einer eingezoomten Arbeitsfläche zu zeichnen, aber das Gesamtbild kann durch Betrachten der gesamten Leinwand sehr anders wirken. Daher zoome ich beim Zeichnen immer wieder aus, um die gesamte Leinwand zu sehen.

Es ist wichtig, immer die Wirkung des Gesamtbilds im Auge zu behalten.

Auch wenn die Farben etwas über den Rand hinausgemalt werden, können sie später einfach ausgebessert werden. Daher betrachte ich meistens die gesamte Leinwand, während ich in der groben Entwurfsphase die Basisfarben hinzufüge.

 

Damit die Szene etwas mysteriöser wirkt, füge ich ein paar glitzernde Lichter hinzu.

Ich erstelle ganz oben im Ordner „Illustration“ eine neue Ebene namens „Lichter“ und zeichne ein paar schillernde Lichterpunkte mit dem „Dunkler Bleistift 2“ Pinsel (Pinselgröße: ca. 20; Deckkraft: 100).

 

Weil das Licht von hinten kommt, füge ich an den Füßen der Figuren nach vorne fallende Schatten hinzu.

Ich erstelle eine neue Ebene unter dem Ordner „Figur 2“ und nenne sie „Schatten“. Ich stelle die Füllmethode auf [Multiplizieren], verringere die Deckkraft auf 54% und male die Schatten in einer dunkelbraunen Farbe.

 

Weil mir das Bild mit nur den Schatten der Figuren nicht dreidimensional genug aussieht, füge ich auf der gesamten Leinwand noch ein paar mehr Schatten hinzu.

Dazu erstelle ich unterhalb der „Lichter“ Ebene eine neue Ebene namens „Schatten 2“. Die Füllmethode stelle ich auf [Multiplizieren] und reduziere die Deckkraft auf 77%.

Dann fülle ich mit der gleichen dunkelbraunen Farbe die gesamte Leinwand mit dem [Fläche füllen] Tool ([Auf mehrere beziehen] deaktiviert).

 

Dann erstelle ich eine Ebenenmaske auf der „Schatten 2“ Ebene und maskiere den mittleren Teil, indem ich ihn mit dem Radierer lösche. Dadurch bleiben nur die Schatten in den vier Ecken.

 

Jetzt ist der grobe Entwurf fertig.

Weil das gesamte Bild aufgrund der Schatten ein wenig dunkel geworden ist, werde ich mir später noch einmal überlegen, ob ich die Schatten so lassen soll.

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